Erst Blut, dann Tränen Gian van Veen krönt sich zum jüngsten Darts-Europameister
27.10.2025, 08:30 Uhr
Gian van Veen feiert in Dortmund den größten Erfolg seiner Karriere.
(Foto: IMAGO/Action Plus)
Überraschungssieger bei der Darts-EM: Gian van Veen holt sich in einem spannenden Finale den Titel gegen den Weltranglistenersten Luke Humphries. Der Niederländer schreibt mit seinen 23 Jahren Geschichte und vergießt danach Tränen.
Der erst 23 Jahre alte Gian van Veen hat gleich sein erstes Major-Finale gewonnen und ist jüngster Darts-Europameister der Geschichte. Im Finale von Dortmund entzauberte der aufstrebende Niederländer den früheren Weltmeister und Weltranglistenersten Luke Humphries aus England am Sonntag nach einer starken Vorstellung mit 11:10. "Es ist verrückt, ich musste weinen. Was für ein Abend", sagte van Veen.
Nicht einmal eine verletzte Wurfhand konnte ihn stoppen. "Ich blute ein bisschen", sagte der Niederländer nach seinem packenden Halbfinale gegen Landsmann Michael van Gerwen auf der Bühne und erklärte, dass er sich an einem seiner scharfen Pfeile geschnitten habe. Van Veen löst van Gerwen ab, der die EM-Trophäe 2014 im Alter von 25 Jahren erstmals geholt und damit einen Rekord aufgestellt hatte. Humphries verpasste in der Westfalenhalle den zehnten Majorsieg seiner Karriere und wartet weiter auf seinen ersten Europameistertitel. Der 30-Jährige hat abgesehen von der EM und der UK Open alle Majors gewonnen.
Van Veen, der im Halbfinale seinen hochdekorierten Landsmann Van Gerwen ausgeschaltet hatte (11:9), brauchte in seinem ersten Major-Finale etwas Anlaufzeit. Aus einem 1:4 machte der er nach der Pause schnell ein 4:4, das Duell war wieder offen. Van Veen vergab bei 10:9-Führung zunächst zwei Matchdarts, Humphries (30) nutzte die Fehler, glich aus und hatte seinerseits einen Matchdart. Der Favorit verfehlte, van Veen schlug zu.
Pietreczko legt folgenschweren Fehlstart hin
Am Sonntagnachmittag war Ricardo Pietreczko beim Heimspiel in der Westfalenhalle als letzter deutscher Teilnehmer ausgeschieden. Im Viertelfinale unterlag der Berliner dem Niederländer Danny Noppert (5:10). Bereits im Vorjahr hatte Pietreczko gegen Noppert das Aus in der Runde der besten acht ereilt. Pietreczko kassierte zwei frühe Breaks und lag schnell 1:5 zurück. Doch der Deutsche steigerte sich, gewann einmal beim gegnerischen Anwurf und gestalte das Duell bis zum 5:7 offen. Das Break zum 5:9 war vorentscheidend. Noppert scheiterte anschließend an Humphries (8:11).
Das beste EM-Ergebnis eines Spielers aus Deutschland hatte Max Hopp 2018 mit dem Einzug ins Halbfinale eingefahren. In Dortmund wurde Preisgeld von insgesamt 600.000 Pfund verteilt.
Quelle: ntv.de, tno/sid