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Olympias vorletzte Männer-Bastion fällt Das Skispringen wird weiblich

IOC-Präsident Jacques Rogge in London.

IOC-Präsident Jacques Rogge in London.

(Foto: AP)

Die olympische Verjüngungskur war überfällig: Mit der Aufnahme von sechs neuen Disziplinen in das Olympia-Programm für 2014 will das IOC auch die nächste Generation erreichen. Für die Skispringerinnen geht mit der Zusage eine fünfjährige Leidenszeit zu Ende.

Späte Punktlandung für die Skispringerinnen: Nach langjähriger Wartezeit werden die mutigen Damen bei den Winterspielen 2014 in Sotschi ihre Olympia-Premiere feiern. Sechs neue Disziplinen nahm die IOC-Exekutive am Mittwoch in London ins Olympia-Programm der Sotschi-Spiele 2014 auf und trieb damit ihre dringend benötigte Frischzellenkur für Winterspiele erfolgreich voran.

Neben dem Skispringen für Frauen bekamen Ski-Halfpipe (Frauen und Männer), ein Mixed-Staffelrennen im Biathlon und Teamwettbewerbe im Eiskunstlaufen und Rodeln die Olympia-Zusage. "Diese Disziplinen sind sehr attraktiv für junge Menschen. Wir müssen unser Programm ständig überprüfen, um nicht an Bedeutung zu verlieren", kommentierte IOC-Präsident Jacques Rogge nach der zweitägigen Sitzung der IOC-Exekutive. Über den Aufnahmeantrag der Disziplinen Slopestyle für Snowboarder und Alpine sowie den Teamwettbewerb der Alpinen will das IOC erst nach weiteren technischen Studien Ende Mai entscheiden.

Ein Traum wird wahr

"Es ist für jeden Athleten und jeden Trainer ein Traum, bei Olympischen Spielen dabei zu sein. Dafür haben wir 15 Jahre lang gekämpft", sagte Damen-Bundestrainer Daniel Vogler. Auch Josef Fendt, Präsident des Rodel-Weltverbandes (FIL), zauberte das Ja-Wort der 15-köpfigen Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) ein Lächeln ins Gesicht.

50 Jahre nach dem ersten olympischen Rodelrennen in Innsbruck wird sein Verband pünktlich zum 50-jährigen Olympia-Jubiläum in Sotschi eine neue Disziplin präsentieren dürfen - und das trotz der technischen Pannen bei der WM in Cesana, als das Teamrennen wegen fehlerhafter Technik abgebrochen werden musste. "Ich bin sehr glücklich. Es war ein hartes Stück Arbeit", sagte Fendt, "für mich und uns ist es eine sehr emotionale und historische Entscheidung."

IOC will wachsen

Den Kreis der derzeit 110 IOC-Mitglieder sollen künftig Jose Perurena Lopez (Spanien), Gerardo Werthein (Argentinien) und Barbara Kendall (Neuseeland) erweitern. Sie müssen jedoch von der IOC-Exekutive Anfang Juli in Durban/Südafrika noch bestätigt werden. An gleicher Stelle werden am 6. Juli die Winterspiele 2018 vergeben. Kandidaten sind neben München der laut Bach "leichte Favorit" Pyeongchang/Südkorea sowie Annecy/Frankreich.

Nicht nur in München gibt es Protest gegen die Olympiabewerbung.

Nicht nur in München gibt es Protest gegen die Olympiabewerbung.

(Foto: dpa)

Ähnlich wie München 2018 mit dem Bürgerentscheid am 8. Mai in Garmisch-Partenkirchen steht vielleicht auch Annecy ein Votum der Bevölkerung ins Haus. Nicht nur Münchens Oberbürgermeister Christian Ude bekam vor dem IOC-Tagungshotel in London eine Verlautbarung der Olympia-Gegner von Annecy 2018 in die Hand gedrückt. "Ich habe dann auch ein Foto mit dem Plakat NO Olympia Games in Annecy mit mir machen lassen", erzählte Ude belustigt.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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