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EM mit Mihambo, Krause, Dehning Das sind die deutschen EM-Hoffnungen der Leichtathletik

Gina Lückenkemper ist bereit für neue Jubelstürme.

Gina Lückenkemper ist bereit für neue Jubelstürme.

(Foto: IMAGO/MIS)

Vier Goldmedaillen gewinnen die deutschen Leichtathleten bei der vergangenen Heim-EM in München. Einige der Titelverteidiger rechnen sich auch diesmal in Rom Chancen aus - hinzukommen weitere Hoffnungsträger. Darunter ist eine Alles-Siegerin und ein absoluter Senkrechtstarter.

Max Dehning: Im vergangenen Februar staunte auch Europameister Julian Weber nicht schlecht. Auf 90,20 Meter hatte Senkrechtstarter Max Dehning den Speer geworfen und sich so von jetzt auf gleich an die Spitze der Weltjahresbestenliste gesetzt. Als jüngster Werfer der Geschichte knackte der Leverkusener die Schallmauer, die überhaupt erst fünf Deutsche vor ihm übertreffen konnten. Nun will Dehning sein Potenzial auch auf der EM-Bühne beweisen - und dabei unter anderem seinen Teamkollegen Weber, der als Titelverteidiger anreist, ärgern. Der 90-Meter-Wurf war allerdings (noch) ein Ausrutscher, zuletzt bewegte sich der 19-Jährige eher rund um die 80 Meter.

Gesa Felicitas Krause: Gesa Felicitas Krause ist zurück - und wie. Gleich im ersten internationalen Rennen nach ihrer Baby-Pause knackte die Hindernisläuferin in 9:16,24 Minuten die Norm für die Olympischen Sommerspiele. 645 Tage lag ihr letztes Rennen über 3000 Meter Hindernis da zurück, erst ein Jahr die Geburt ihrer Tochter Lola. 2016 und 2018 holte Krause bereits EM-Gold, 2012 außerdem Bronze - und mindestens der Sprung aufs Treppchen ist der in dieser Saison bislang schnellsten Europäerin auch in Rom zuzutrauen. Gleiches gilt für ihre Teamkollegin Lea Meyer, die als Vize-Europameisterin nach Italien reist.

Clemens Prüfer: Es war der weiteste Wurf eines deutschen Athleten seit dem WM-Triumph von Robert Harting vor elf Jahren in Moskau - mit 69,09 Meter beförderte sich der Potsdamer Clemens Prüfer erst vor rund zwei Wochen endgültig in die Weltspitze. Der Diskus sei "wirklich abgegangen", schwärmte der 26 Jahre alte Sportsoldat. Auch die weiteren deutschen Starter Henrik Janssen (Magdeburg/67,43) und Mika Sosna (Hamburg/68,96) besitzen aussichtsreiche Chancen. Allerdings schläft die Konkurrenz nicht, nicht nur der frisch gebackene Weltrekordler Mykolas Alekna (74,35) schielt ebenfalls aufs Podest.

Yemisi Ogunleye: Ihr Auftritt bei der Hallen-WM im vergangenen Winter war eine echte Überraschung. Yemisi Ogunleye steigerte in Glasgow ihre Bestleistung im Kugelstoßen um gleich 62 Zentimeter auf 20,19 Meter - der Lohn war die Silbermedaille und nun eine neue Rolle. Auch unter freiem Himmel beförderte die Mannheimerin die vier Kilogramm schwere Kugel bereits auf 19,40 Meter. Als Beste der bisherigen Freiluft-Saison zählt die 25-Jährige damit zu den größten deutschen Anwärtern auf Edelmetall.

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Malaika Mihambo: Ja, tatsächlich. Weitsprung-Königin Malaika Mihambo ist derzeit "nur" amtierende Vize-Europameisterin. Beim Heimspiel in München vor zwei Jahren war die Olympiasiegerin nach einer Corona-Infektion geschwächt angetreten - und am Ende dennoch auf dem Podest gelandet. In diesem Jahr ist die 30-Jährige nach überstandener Oberschenkelverletzung zurück. Auch wenn ihr in diesem Jahr noch kein Sieben-Meter-Sprung gelang, zählt die zweimalige Weltmeisterin natürlich zu den Titelkandidatinnen. Schon oft bewies Mihambo, dass sie nervenstark und auf den Punkt genau ihr Leistungsvermögen abrufen kann.

Gina Lückenkemper: Es geht um Tausendstel, kein Wettbewerb dürfte so eng sein wie der 100-Meter-Sprint. Gina Lückenkemper tritt als eine der deutschen Titelverteidigerinnen an. Das nehme sie "definitiv nicht auf die leichte Schulter. Ich habe da einen Titel zu verteidigen", sagt Lückenkemper in einer ZDF-Doku: "Wer hätte gedacht, dass ich sowas mal sagen kann. Ich habe mich jetzt die Tage noch mal so sehr darüber gefreut." 2022 schnappte sie sich Gold in einem packenden Thriller mit Zielsturz - 10,99 Sekunden waren eine Tausendstel-Entscheidung. "Hinter meinem Namen steht: Qualified by Wildcard. Das hatte ich noch nie. Da bin ich voll stolz drauf. Das finde ich total cool", sagt die Titelverteidigerin: "Und deswegen, ich freue mich sehr auf die Europameisterschaften in Rom. Ich weiß, dass es alles andere als einfach wird, weil einfach das Niveau in Europa im Frauensprint auch jetzt noch mal über die letzten zwei Jahre echt krass angezogen hat. Aber ich habe auch angezogen. Ich bin bereit."

Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa

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