Der 1. FC Köln sucht nach der Entlassung von Trainer Ewald Lienen einen Retter für den vom Abstieg bedrohten Traditionsclub. Da bietet sich "Um-ein-Haar-Bundestrainer " Christoph Daum an – trotz Drogen-Prozess und Vertrag bei Besiktas Istanbul.

"Wenn Interesse besteht, muss sich der 1. FC Köln nur bei meinem Anwalt Dr. Stankewitz melden", kündigte der 48-jährige in einem Radiointerview an. "Ich stehe zur Verfügung, denn der FC ist ein Stückchen Kulturgut, wie der Dom, wie die Höhner, wie der Karneval. Ich bin mit dem Klub aufgewachsen, habe ein Drittel meines Lebens beim FC gearbeitet und dort noch einen Koffer stehen."

So einfach, wie sich Christoph Daum seinen Wechsel an den Rhein vorstellt, wird es aber wohl nicht werden. Besiktas Istanbul will den Fußball-Lehrer nämlich nicht ziehen und der 1. FC will ihn eigentlich auch nicht haben: "Gegen Herrn Daum läuft ein Drogenverfahren. Was sollen wir dann jetzt über ihn diskutieren? Wir haben auch unsere moralischen Gründsätze", sagte Präsident Albert Caspers.

Christoph Daum gewann mit den Kölner Amateuren bereits 1981 die deutsche Amateurmeisterschaft. Im Anschluss arbeitete er mehrere Jahre als Jugend- und Co-Trainer, bevor er 1986 für vier Spielzeiten zum Chefcoach der Rheinländer aufstieg.