Sport

Streit im Tennis-Bund Daviscup-Team ohne Stich

Das deutsche Daviscup-Team muss schon bei der Playoff-Begegnung gegen Venezuela vom 20. bis 22. September in Karlsruhe auf Teamchef Michael Stich verzichten. Der 33-Jährige wurde von allen Aufgaben entbunden. "So macht es keinen Sinn mehr", sagte Georg von Waldenfels, Präsident des Deutschen Tennis Bundes (DTB). Für die Partie gegen Venezuela wird Patrick Kühnen kommissarisch das Amt begleiten.

Stich hat zuvor bereits seinen Rücktritt angekündigt. In einer persönlichen Erklärung begründete der ehemalige Wimbledon-Sieger seinen Entschluss unter anderem mit der mangelnden Unterstützung seitens der Spieler und des Deutschen Tennis-Bundes.

Zu oft sei es "bei Lippenbekenntnissen geblieben, denen keine Taten folgten. Die Strukturen des DTB lassen keinen Raum, innovative Ideen und Vorstellungen meinerseits um- und durchzusetzen", kritisierte Stich.

Schon in der letzten Woche hatte es Unstimmigkeiten gegeben. Auf den Vorschlag, Boris Becker im Doppel gegen Venezuela antreten zu lassen, hatten die Daviscup-Spieler Tommy Haas und Rainer Schüttler mit Ablehnung reagiert.

"Seine Nominierung wäre das falsche Signal. Wir wollen hier doch ein junges Team aufbauen", wurde der 24-jährige Haas in der „Bild“-Zeitung zitiert. Er als auch Schüttler erklärten, im Falle einer Reaktivierung Beckers nicht spielen zu wollen. Stich bezeichnete deren Verhalten "als eine eindeutige Beschneidung" seiner "Kompetenz als DTB-Teamchef".

Stich beendet mit dem Abstiegsspiel gegen Venezuela somit nach nur neunmonatiger Amtszeit sein Engagement als deutscher Daviscup-Kapitän, steht dem deutschen Tennis jedoch auch in Zukunft zur Verfügung. Für ein gutes Abschneiden der deutschen Mannschaft in Karlsruhe will Stich trotz aller Differenzen all seine Energie einsetzen.

Quelle: ntv.de

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