Milan verdächtigt, Buffon verhört De Santis nicht zur WM
13.05.2006, 10:59 UhrAls Konsequenz aus dem Fußball-Skandal hat der nationale Fußball-Verband FIGC den eigentlich für die WM nominierten Referee Massimo De Santis und seine beiden Assistenten Alessandro Griselli und Marco Ivaldi inzwischen zurückgezogen. De Santis wird beschuldigt, Spielabsprachen mit Juventus Turins inzwischen zurückgetretenem Sportdirektor Luciano Moggi getroffen zu haben.
Der italienische Verband informierte den Weltverband FIFA und die Europäische Fußball-Union (UEFA), dass den drei Unparteiischen die Akkreditierungen entzogen worden seien. De Santis, Griselli und Ivaldi gehören einer Gruppe von insgesamt 24 Schiedsrichtern an, gegen die wegen Korruption im Rahmen des italienischen Fußballskandals ermittelt wird.
Auch Milan verdächtigt
Neben Juventus Turin, Lazio Rom und dem AC Florenz ist mit dem AC Mailand inzwischen ein weiterer Traditionsclub in den Skandal hineingezogen worden. Die Staatsanwaltschaft Neapel habe auch den Club von Silvio Berlusconi ins Visier genommen, berichtete die "La Gazzetta dello Sport". Bislang hätten sich jedoch keine schwerwiegenden Verdachtsmomente gegen den Club oder Milan-Funktionäre ergeben.
"Wir haben nichts mit dem Skandal zu tun", betonte der AC Mailand. Milans Vize-Präsident Adriano Galliani warnte auch bei den anderen Clubs vor Vorverurteilungen. "Noch ist nichts bewiesen", sagte Galliani. Wer Fehler gemacht habe, müsse aber dafür zahlen.
Die neue italienische Regierung unter Ministerpräsident Romano Prodi kündigte unterdessen an, den nach dem Rücktritt von Präsident Franco Carraro führungslosen Fußballverband (FIGC) von einem Politiker kommissarisch leiten zu lassen. Der vorgeschlagene frühere Staatssekretär von Ex-Ministerpräsident Berlusconi, Gianni Letta, lehnte jedoch ab. Letta hatte sich im Vorfeld der Olympischen Spiele in Turin mehrfach als erfolgreicher Krisenmanager bewährt.
Buffon verhört
Unterdessen ist Italiens Nationaltorhüter Gianluigi Buffon am Samstag von den Turiner Staatsanwälten vernommen worden. Der 27-jährige, der bei Juventus Turin unter Vertrag steht, wird beschuldigt, über Strohmänner hohe Summen auf bestimmte Spiele gesetzt zu haben. Buffon wurde im Beisein seines Anwalts über zwei Stunden von den Ermittlern verhört und beteuerte seine Unschuld.
Neben Buffon sollen auch die Ex-Juve-Spieler Mark Iuliano, Enzo Maresca und Antonio Chimenti illegale Wetten abgeschlossen haben. Einer der vier Verdächtigen soll im Rahmen einer Saison 1,6 Millionen Euro gewettet haben.
Quelle: ntv.de