Nach Eklat in Handball-Bundesliga Denkzettel für Beißer Chalkidis
30.03.2010, 15:49 UhrDas Urteil der Handball-Bundesliga ist eindeutig, die Strafe für Giorgios Chalkidis von der HSG Wetzlar deshalb hoch wie selten zuvor in der Ligageschichte: Weil er seinen Gegenspieler Mark Bult gebissen hat, muss der Grieche Chalkidis fünf Spiele aussetzen und eine vierstellige Geldstrafe zahlen. Denn, so die HBL: Nur Spucken ist schlimmer.
Der Grieche Georgios Chalkidis von der HSG Wetzlar hat für seine Beiß-Attacke eine der höchsten Strafen in der Geschichte der Handball-Bundesliga erhalten. Der 32 Jahre alte Kreisläufer muss wegen seines Angriffs gegen den Niederländer Mark Bult von den Füchsen Berlin unmittelbar nach dem Spiel am Sonntag fünf Spiele pausieren und 3.000 Euro Strafe zahlen.
"Die Schiedsrichter haben den Biss deutlich gesehen und im Spielbericht festgehalten. Beißen ist eine Tätlichkeit, da kommt man mit zwei Spielen Sperre eben nicht mehr aus. Nur Spucken bewerte ich noch höher", sagte HBL-Justiziar und Ex-Nationaltorwart Andreas Thiel. Uwe Stemberg, Spielwart des Deutschen Handball-Bundes (DHB) sagte, er habe in seiner 18-jährigen Tätigkeit "noch keine vergleichbare Szene erlebt". Thiel verwies darauf, dass nicht die mögliche Höchstsperre von zehn Spielen Sperre und 15.000 Euro Geldstrafe verhängt worden ist.
Vorwürfe gegen Heinevetter
Wetzlar akzeptierte die Strafe, erhob allerdings auch Vorwürfe gegen Füchse-Torwart Silvio Heinevetter. "Sicher ist das aggressive Auftreten des Spielers Chalkidis nach dem Spiel in dieser Form nicht zu entschuldigen und entspricht nicht der Vorbildfunktion, der ein erfahrener Nationalspieler und Akteur der Handball-Bundesliga gerecht werden sollte. Trotz allem sehen wir den Spieler Chalkidis nicht als Alleinschuldigen, sondern müssen mindestens eine Teilschuld an der letztlichen Eskalation auch Füchse-Torwart Heinevetter zuweisen", hieß es in einer Stellungnahme. Wetzlars Trainer Michael Roth hatte bereits nach dem Spiel mit Blick auf Heinevetter gesagt: "Der ist ein Provokateur, der muss endlich mal bestraft werden."
Nach der Schlusssirene in Berlin war es zu tumultartigen Szenen gekommen, da sich nach HSG-Darstellung Heinevetter "unangebracht" gegenüber dem Wetzlarer Michael Allendorf verhielt und ihn "nach dessen Aussage Brust an Brust stehend verhöhnte". In der folgenden "Rudelbildung" biss Chalkidis zu. Beißopfer Bult sagte dem Berliner Boulevardblatt "B.Z.": "Der hat mir in den Bauch geschlagen. Ich habe mich gewehrt und zurückgeschlagen. Da beißt er mich in den Oberarm. Es hat geblutet."
Bult kam für seine Beteiligung an der Rangelei ebenso ungeschoren davon wie Heinevetter. Der Grund: Die Schiedsrichter hatten nur Chalkidis' Tätlichkeit im Spielbericht vermerkt.
Quelle: ntv.de, sid