Vor einem halben Jahr beweinten sie ihre drei zweiten Plätze in Meisterschaft, Champions League und DFB-Pokal. Heute zittern sie vor dem Abstieg, nur noch vier Punkte trennt Bayer Leverkusen momentan von der 2. Liga. In einem Interview mit der "Bild am Sonntag" machte Bayer-Manager Reiner Calmund ordentlich Dampf.

Spieler und Trainer Klaus Toppmöller bekamen gleichermaßen ihre ganz persönlichen Ratschläge für das neue Jahr. "Die sitzen noch im Kino und träumen von der Vorsaison. Blöderweise haben sie nicht bemerkt, dass der Film längst zu Ende ist", ärgert sich Calmund über die Einstellung einiger Bayer-Profis. Außerdem habe er mit dem Trainer zusammen festgelegt, dass sich Disziplin, und Teamgeist in der Rückrunde erheblich verbessern müssten.

Auf die Kritik Toppmöllers, dass dieser nur "mit den Mädchen tanzen könne, die auch auf der Kirmes seien", reagierte Calmund verständnislos: "Also, um im Bild zu bleiben, bei uns laufen genug brauchbare Mädels rum, mit denen man einen Tanz aufführen kann. Wir haben vor der Saison für Toppis 'Wunschmädchen' immerhin 14 Millionen Euro hingeblättert. Unser Investitionsvolumen ist ausgeschöpft."


Der 54-jährige Geschäftsführer der Bayer Fußball-GmbH bestätigte außerdem seine Versöhnung mit Ex-Trainer Christoph Daum, der nach der Kokain-Affäre vor zwei Jahren als Bayer-Cheftrainer zurückgetreten war. "Wir haben unter vier Augen alles ausgeräumt. Christoph hat sich noch einmal entschuldigt. Seine Fähigkeiten als Trainer stehen außer Frage, deshalb halte ich ein Wiedersehen in der Bundesliga für sehr wahrscheinlich."