Sport

Brasilien-Coach liebt Deutschland "Der beste Rasen Europas"

Brasiliens Nationaltrainer Carlos Alberto Parreira hat vor der Auslosung zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 eine Liebeserklärung an Deutschland abgegeben. "In Deutschland werden wir die Stimmung haben, die wir brauchen. Wir werden uns wohlfühlen, und auch unsere Fans werden sich wohlfühlen", sagte der 62-Jährige in einem Interview mit dem Magazin "stern". Im Gegensatz zur WM 2002 in Südkorea und Japan werde die Seleo "diesmal nichts vermissen".

Den Confederations Cup im Sommer, so Parreira, habe sein Team auch deshalb gewonnen, "weil wir uns wie zu Hause gefühlt haben. Wir haben gemerkt: Die Deutschen lieben uns". In Leverkusen, wo der Weltmeister damals trainierte, hätten die Leute nicht gewusst, wie man Nein sagt. Parreira: "Sie haben uns jeden Wunsch erfüllt. Als es regnete, war ihnen das fast peinlich. Und als die Sonne zu heiß wurde, haben sie gesagt, sie würden mal sehen, ob sich nicht was machen ließe mit etwas Regen. Es war unglaublich. Eine wundervolle Atmosphäre."

Der Rekord-Weltmeister wird möglicherweise sein Quartier in Mainz aufschlagen. Über das WM-OK hätten die Südamerikaner daran offiziell Interesse bekundet, bestätigte am Donnerstag Christian Heidel, der Manager des Bundesligisten FSV Mainz 05: "Jetzt warten wir mal ab, und wenn sie sich melden, werden wir einen Termin machen. Entscheidungen fallen sowieso erst nach der Auslosung am Freitag." Allerdings sind auch das Schlosshotel Lerbach in Bergisch-Gladbach, wo die Brasilianer beim Confederations Cup wohnten, Castrop-Rauxel, München und Berlin als WM-Standort im Gespräch. Die Südamerikaner spielen in der Vorrunde in Berlin, München und Dortmund.

Die Rasenflächen in den WM-Stadien sind nach Meinung des brasilianischen Trainers die besten Europas. "Sie sind wie Teppiche, das sagen wenigstens meine Jungs", meinte Parreira, der die DFB-Elf als größten WM-Rivalen sieht: "Das wird unser härtester Gegner sein." Die Kritik hier zu Lande am Team von Jürgen Klinsmann nimmt der Weltmeister-Macher von 1994 nicht ernst: "Ach, ihr Deutschen, hört auf zu jammern! Ihr weint zu viel. Wir können es nicht mehr hören. Wir glauben euch Deutschen nicht. Wir kaufen euch das nicht ab."

Im Spielsystem des Gastgebers sieht Parreira große Unterschiede zwischen den Brasilianern und den Deutschen. "Die Deutschen sind auf ihre Art sehr gut. Sie haben eine sehr gute Technik. Aber ihnen fehlen die Gaben der Brasilianer, das Tanzen mit dem Ball", sagte der WM-Coach der Brasilianer. Die DFB-Auswahl spiele "Two-Touch-Fußball", jeder Mann berührt den Ball zwei Mal vor dem Abspiel. "Sie riskieren gar nichts", erklärte Parreira. Während er Probleme einräumte, sich die Namen von Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger merken zu können, lobte er Michael Ballack: "Ballack ist Extraklasse."

Quelle: ntv.de

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