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DTM-Sensation in Moskau Der ewige Engel siegt im 52. Anlauf

Den (überraschenden) Sieg im Blick: Maro Engel.

Den (überraschenden) Sieg im Blick: Maro Engel.

(Foto: imago/HochZwei)

Nie besser als Sechster und plötzlich ganz oben auf dem Podium: Mercedes-Pilot Maro Engel sorgt beim zehnten Lauf der DTM in Moskau für eine Riesen-Überraschung. Trotz des verpassten Tagessiegs darf sich das Audi-Team als Gewinner feiern lassen.

Mercedes-Pilot Maro Engel hat sensationell den zehnten DTM-Lauf in Moskau gewonnen. Der Münchner, der als Vorletzter der Fahrerwertung an den Start gegangen war, profitierte in einem äußerst turbulenten Rennen von einem frühen Boxenstopp und einer anschließenden Safety-Car-Phase, die die Favoriten nach hinten spülte. Für den 32-Jährigen war es der erste Sieg überhaupt im bereits 52. Rennen. Auf dem Moscow Raceway verwies Engel, der in seiner DTM-Karriere zuvor nie über den sechsten Rang hinausgekommen war, Audi-Pilot Mattias Ekström aus Schweden und den Kanadier Bruno Spengler (Mercedes) auf die Plätze zwei und drei.

"Yeeeesss! Yeeeesss! Das kann nicht wahr sein, unglaublich", schrie Engel in den Boxenfunk. Nach dem Rennen tanzte der DTM-Rückkehrer, der die Serie 2011 nach vier durchwachsenen Saisons verlassen hatte, ausgelassen auf der Motorhaube und erklärte: "Das waren die längsten fünf, sechs Runden meines Lebens. Wir hatten Glück, aber das haben wir uns über das Jahr verdient." Auch der geschlagene Ekström hatte gute Laune: "Es war sehr wild. Das war heute Hardcore, aber es hat Spaß gemacht." In der Fahrerwertung übernahm der zweimalige Champion aus Schweden mit nun 113 Punkten wieder die Führung vor seinem Markenkollegen René Rast (112), der nach seinem Sieg vom Vortag nur Vierter wurde.

Hektisch ging es bereits vor dem Rennen zu: Der Brite Tom Blomqvist konnte sich nur knapp zwei Stunden über die dritte Pole Position seiner DTM-Karriere freuen. Wegen einer "nicht ausreichenden Restbenzinmenge" in seinem BMW wurde der 23-Jährige am Mittag von den Sportkommissaren disqualifiziert und musste vom letzten Startplatz ins Rennen gehen.

Zudem sorgt während des gesamten Wochenendes die umstrittene Performance-Gewicht-Regelung für Diskussionsstoff. So hatten die sechs Mercedes-Boliden auch im zweiten Rennen noch zehn Kilogramm mehr Ballast an Bord als das Audi-Sextett, obwohl die Ingolstädter tags zuvor durch den Mindener Rast und den Neuwieder Mike Rockenfeller (trotz Mittelfußbruchs) einen Doppelsieg gefeiert hatten. Dass die Regel, die für Ausgeglichenheit zwischen den Marken sorgen soll, der Serie mehr Schaden zufügt als nützt, ist mittlerweile auch in die höchsten Kreise vorgedrungen. So kündigte Präsident Hans-Joachim Stuck vom Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) das Bestreben an, schnellstmöglich "im Sinne des Sports eine Lösung zu finden, welche die Performance-Gewichte abschafft."

Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa

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