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Ein historischer US-Open-Sieg Der sensationelle Lauf der Qualifikantin

Nach dem Matchball kann Emma Raducanu ihr Glück kaum fassen.

Nach dem Matchball kann Emma Raducanu ihr Glück kaum fassen.

(Foto: imago images/UPI Photo)

Zum ersten Mal in der Geschichte der US Open zieht eine Qualifikantin in das Halbfinale der US Open ein. Die 18-jährige Emma Raducanu ist zudem erst die dritte Spielerin jenseits der Top 100, der dieses Kunststück gelingt. Doch mit dem unerwarteten Erfolg kommen auch "nette Probleme" auf die Britin zu.

Das Publikum in New York ist regelmäßig verzückt, die Presse in der Heimat überschlägt sich - aber Emma Raducanu bleibt erstaunlich cool. "Ich genieße diese Erfahrung einfach sehr", sagte die 18 Jahre alte Engländerin nach ihrem sensationellen Lauf von der Qualifikation bis ins Halbfinale der US Open, der sie selbst ein wenig überrascht: "Meine Flüge waren fürs Ende der Qualifikation gebucht, glaube ich. Es ist ein nettes Problem, das ich habe."

Die Athletin aus Bromley im Süden Londons blieb selbst im schwierigen Viertelfinale gegen die formstarke Olympiasiegerin Belinda Bencic aus der Schweiz mit einem 6:3, 6:4-Erfolg ohne Satzverlust. In der Nacht zum Freitag (ca. 3 Uhr MESZ/Eurosport) kämpft sie nun gegen Maria Sakkari aus Griechenland um den Einzug in ihr erstes Grand-Slam-Finale. "Es war ein sehr, sehr hartes Match", sagte Raducanu. "Belinda ist ein unglaublicher starker Gegner, ich bin wirklich glücklich, dass ich das geschafft habe."

Raducanu, 150. im WTA-Ranking, ist die erste Qualifikantin überhaupt im Halbfinale von New York und erst die dritte Tennisspielerin jenseits der Top 100 nach Billie Jean King 1979 und Kim Clijsters 2009, die es so weit schaffte. Um das zweite Final-Ticket duellieren sich zuvor die 19-jährige Leylah Fernandez aus Kanada, eine weitere Überraschung bei den US Open, und Aryna Sabalenka aus Belarus.

Eltern können nicht einreisen

Raducanu ist schon im jungen Alter auf dem Weg, sich in England zum Star zu entwickeln. "Der Teenager aus Bromley sollte in Belinda Bencic eine ebenbürtige Gegnerin finden, doch sie demontierte die Schweizerin mit einer Meisterleistung", schrieb der "Guardian". Und das Boulevard-Blatt "Sun" fand Raducanus Erfolg "total krass. Was für ein Lauf für ein Mädchen, das noch vor einem Monat mehr aufgrund der Abitur-Ergebnisse schwitzte als wegen ihrer Vorhand- und Rückhandschläge."

Raducanu bleibt gelassen, ihre mentale Stärke führt sie auf die Erziehung ihrer Eltern zurück. Vor Ort miterleben können ihr rumänischer Vater und ihre chinesische Mutter die Erfolge ihrer Tochter nicht. Aufgrund der aktuellen Einreisebeschränkungen lässt sich daran nichts ändern. "Dafür ist es zu spät", sagte Raducanu. Aber sie kriegt es bei den US Open ja auch ganz gut alleine hin.

Quelle: ntv.de, sue/sid

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