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Bayern setzt sich ab Der vergessene Stürmer

Die gefährlichste Waffe von Theofanis Gekas ist das Vergessen. Der griechische Stürmer von Bayer Leverkusen spielt regelmäßig derart unauffällig, dass seinen Gegenspielern häufig entgeht, dass er überhaupt auf dem Platz steht. Meistens erinnern sie sich erst an den Griechen, wenn er mit einem seiner wenigen Ballkontakte mal eben ein Traumtor schießt. So geschehen im Spiel gegen Hannover, als Gekas seiner Mannschaft mit einem Weltklasse-Lupfer und einem schnellen Pass zu den Saisontoren 40 und 41 verhalf.

Auch dank Gekas hat die Werkself inzwischen genau so viele Treffer erzielt wie die hochbezahlte und hochgelobte Bayern-Offensive. Von der Meisterschaft spricht am Rhein trotzdem niemand. Mit neun Punkten Rückstand sind die Leverkusener keine ernstzunehmende Gefahr für bayerische Titelambitionen. Gegen den 1. FC Nürnberg wollen sie daher lieber ihre Ansprüche auf einen Startplatz in der Champions League festigen. Und da kommt die traurige Truppe von Thomas von Heesen gerade Recht. Der akut abstiegsgefährdete Pokalsieger wartet jetzt schon seit sieben Spielen auf einen Sieg.

Traurig geht es auch bei den Bayern-Jägern zu. Schalke verabschiedete sich mit drei Pleiten in Folge just in dem Moment aus dem Rennen um die Schale, als man gerade wieder vom Titel zu träumen begonnen hatte. Bremen tat es den Schalkern am vergangenen Wochenende gleich, als sie im Spiel gegen Stuttgart kurzerhand beschlossen, die Abwehrarbeit einzustellen. Das freute VfB-Stürmer Mario Gomez, der sich nicht lumpen ließ und den Bremern gleich drei Treffer einschenkte. Der eingewechselte Cacau sah sich bei seinen beiden Toren ebenfalls nur mit schwacher Gegenwehr konfrontiert und zwischendurch legte sich Werder den Ball vor lauter Großherzigkeit noch einmal selbst ins Netz. Die Quittung für das muntere Schützenfest: sieben Punkte Rückstand auf die Bayern.

Als nächstes freut sich der VfL Wolfsburg auf die löchrige Bremer Hintermannschaft. Nach einem glänzenden Rückrunden-Start mit 13 Punkten aus sechs Spielen wittert Wolfsburg Uefa-Cup-Luft. Doch Trainer Felix Magath tritt wie gewohnt auf die Euphorie-Bremse und warnt vor den schweren Spielen, die dem VfL ins Haus stehen. Und in der Tat: Gegen Bremen waren die Wölfe in der Vergangenheit meistens zahnlos. Von den letzten sechs Spielen gegen Werder konnten sie kein einziges gewinnen.

Dass der Liga an der Spitze Langeweile droht, liegt auch am Hamburger SV. Die Hanseaten ließen beim 0:0 gegen Nürnberg erhebliche Zweifel daran aufkommen, dass sie im oberen Tabellendrittel richtig aufgehoben sind. Vor allem, weil sie sich noch beim Nürnberger Zvejzdan Misimovic bedanken mussten, der netterweise einen Foulelfmeter verschoss. Der nächste Besucher in der AOL-Arena ist die im Niemandsland der Tabelle verschollene Borussia aus Dortmund. Die Westfalen erwartet im hohen Norden ein hartes Stück Arbeit, denn der HSV ist in dieser Saison zu Hause noch ungeschlagen.

Malte Buhse, Sportjournalist und begeisterter Hobbykicker, wirft für n-tv.de jeden Freitag einen Blick auf das kommende Bundesligawochenende.

Quelle: ntv.de

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