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Vergeigter CL-Vorrunden-Auftakt Desaster für Bayern und Bayer

Aus deutscher Sicht lautet das Fazit: Rabenschwarzer Tag in der Champions League. Mit einem klassischen Fehlstart sind der deutsche Fußball-Rekordmeister Bayern München und Vizemeister Bayer Leverkusen in die Königsklasse gestartet. Während die Schützlinge von Trainer Ottmar Hitzfeld gegen Deportivo La Coruna zur Hause eine 2:3 (0:2)-Niederlage hinnehmen mussten, erlebten die Leverkusener in Piräus mit einem 2:6 ein regelrechtes Waterloo.

Während die Münchner erstmals seit fünf Jahren wieder eine Pleite vor heimischer Kulisse im Europacup kassierten, wurde der Niederländer Roy Makaay als dreifacher Torschütze zum Matchwinner des Abends.

Vor 40.000 Zuschauern waren die stark ersatzgeschwächten Gäste durch zwei Treffer ihres Torjägers Roy Makaay in der 12. und 45. Minute aus klassischer Konterstellung verdient in Führung gegangen. In der zweiten Hälfte sorgten Hasan Salihamidzic (57.) und Giovane Elber (64.) zunächst für das 2:2, bis Makaay (77.) machte die Sensation im Olympiastadion perfekt machte.

Offenbar hatte das "weiße Ballet" den spanischen Pokalsieger viel zu leicht genommen. Das Spiel der Bayern wirkte vor allem in der ersten Halbzeit behäbig und lief am Champions-League-Sieger vorbei. Auch Michael Ballack, der trotz einer Knöchelprellung mit von der Partie war, vermochte nicht entscheidend in das Geschehen einzugreifen.

In der zweiten Halbzeit sah das Publikum eine wesentlich engagiertere Bayern-Mannschaft aufspielen. Der eingewechselte Owen Hargreaves sorgte immer wieder für Belebung. Die Bayern wurden für ihre Bemühungen zunächst auch belohnt, ehe Makaay erneut für die kalte Dusche sorgte.

Stimmen:

Trainer Ottmar Hitzfeld (Bayern München): "Wir waren nicht konzentriert genug. Wir haben in der Abwehr unnötig auf Abseits gespielt und dadurch zwei Tore kassiert. Danach haben wir eine gute Reaktion gezeigt. Wir haben sehr viel Druck ausgeübt und guten Fußball gespielt. Aber dann haben wir das 2:3 kassiert. Das war ein Tiefschlag für die Mannschaft, der sehr viel Kraft gekostet hat. Am Ende hat auch die Brechstange nicht mehr zum Unentschieden ausgereicht."

Michael Ballack (Bayern München): "In der ersten Halbzeit sind wir nebenher gelaufen. Die Spanier haben mit uns gemacht, was sie wollten. Wir haben die erste Hälfte total verschlafen. Wir waren gewarnt, aber wir haben es trotzdem nicht geschafft, unser Spiel durchzusetzen. Deshalb haben wir verdient verloren."

Desaster für Bayer Leverkusen

Der Absturz von Bayer Leverkusen hat auch in der Champions League kein Ende gefunden. Nach dem schwächsten Bundesligastart seit 15 Jahren verlor der deutsche Vizemeister zum Auftakt der "Königsklasse" bei Olympiakos Piräus sage und schreibe mit 2:6 (1:3).

Im 90. Europacup- und 42. Champions-League-Spiel erlebte Bayer die schwärzeste Stunde auf internationalem Parkett. Überragender Mann auf dem Platz war der Jugoslawe Predrag Djordjevic als dreifacher Torschütze.

Vor 15.000 Zuschauern im Risoupoli-Stadion in Athen gingen die Gäste zwar durch ein Eigentor von Olympiakos-Torhüter Dimitrios Eletheropoulos in Führung (22.). Doch zum sechsten Mal in dieser Saison gab es nach einer Bayer-Führung eine Niederlage.

Ein Eigentor von Thomas Kleine (27.) sowie weitere Treffer von Stylianos Giannakopoulos (38.), Djordjevic (44./64., Foulelfmeter/73.) und Per Zetterberg (87.) machten den Erfolg der Hellenen perfekt. Bernd Schneider (78., Foulelfmeter) gelang nur noch Ergebniskosmetik.

Die Maßnahme von Trainer Klaus Toppmöller, trotz des Fehlens von fünf Stammspielern zusätzlich Torwart Jörg Butt auszusortieren und durch den Australier Frank Juric zu ersetzen, brachte keinen Erfolg.

Das Fehlen von Kapitän Jens Nowotny, des Brasilianers Juan und des Argentiniers Diego Placente konnte nicht kompensiert werden. Kleine war gegen den brasilianischen Olympiakos-Star Giovanni völlig überfordert. Auch Boris Zivkovic und Hanno Balitsch auf den Außenpositionen sahen kaum Land. Selbst Brasiliens Weltmeister Lucio ließ sich von der Nervosität seiner Nebenleute anstecken.

Stimmen:

Trainer Klaus Toppmöller (Bayer Leverkusen): „Olympiakos war uns in allen Belangen klar überlegen. Wir haben überall Fehler gemacht, im Zweikampf, im Spiel nach vorne. Die Champions League ist eine andere Liga. Da fehlt vielen von uns noch Einiges. Wir sind im Moment arg gebeutelt, personell pfeifen wir aus dem letzten Loch. Ich kann nur versuchen, die Jungs aufzurichten. Wir müssen uns trotz aller personellen Probleme selbst aus dem Sumpf ziehen."

Quelle: ntv.de

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