Sport

Sommer-Grand-Prix Deutsche Adler fliegen wieder

Georg Späth riss nach dem triumphalen Sieg die Arme nach oben, der neue Bundestrainer Werner Schuster schwenkte nach seiner gelungenen Premiere jubelnd die deutsche Fahne - Deutschlands Skispringer haben beim Sommer-Grand-Prix in Hinterzarten ihre sportliche Wiederauferstehung gefeiert.

Am Tag nach dem zweiten Platz im Teamwettbewerb deklassierte Späth mit der überragenden Bestweite von 110 Metern beim ersten Kräftemessen der Saison die komplette Weltelite. Die deutschen Festspiele komplettierte Olympiasieger Georg Hettich mit einem Triumph bei der Premiere des neuen Kombinierer-Wettkampfs.

"Es geht aufwärts. Das war den Sieg für das ganze Team", meinte der mit 6000 Schweizer Franken Preisgeld belohnte Späth. Mit 277,0 Punkten ließ das "ewige Talent" den Olympiasieger Andreas Kofler (269,5) und Thomas Morgenstern (259,0) aus dem Nachbarland Österreich keine Chance.

Vier Adler unter Top Ten

Nach 2006 feierte der lange Oberstdorfer seinen zweiten Sieg im Schwarzwald, diesmal allerdings wurde er von einem deutlichen Aufschwung des kompletten Teams begleitet. Michael Neumayer (Berchtesgaden/4.), Martin Schmitt (Furtwangen/8.) und Michael Uhrmann (Rastbüchl/10.) flogen ebenfalls in die Top Ten.

"Ich kann mich nicht daran erinnern, wann wir zuletzt mit vier Springern unter den Top Ten waren", sagte der viermalige Weltmeister Schmitt: "Unsere Arbeit trägt erste Früchte. Das gibt zusätzlichen Schub für den weiteren Weg nach oben."

Der Auftritt macht Hoffnung, dass nach dem Ende der Ära von Chefcoach Peter Rohwein auch die fünf Jahre lange Durststrecke der deutschen Flieger enden könnte. "Das ist eine Bestätigung, auf dem eingeschlagenen Weg weiterzumachen, aber wir sind noch lange nicht am Ende. Wir werden die Arbeit fortführen", erklärte Schuster. Der Österreicher hat seit seinem Amtsantritt im April die Blockade in den Köpfen der deutschen Adler gelöst und einen neuen Teamgeist entfacht.

"Georg ist der Wahnsinn, und so gut waren wir als Team lange nicht. Aber bis zum Winter ist es noch lange", warnte Uhrmann: "Wir haben ein gutes Fundament, jetzt müssen wir die nächsten Schritte tun." Schon im Teamwettbewerb hatten dem deutschen Quartett nur 5,5 Punkte zu einem überraschenden Triumph gegen Österreich gefehlt, wobei auch hier Späth mit 108,5 Metern die größte Weite stand.

Hettich triumphiert

Kombinierer Hettich hatte am Samstag nach einer überragenden Laufleistung auf Inlineskates mit 1,3 Sekunden Vorsprung auf Bill Demong (USA) gesiegt. Platz drei belegte der Österreicher David Kreiner (1,5 Sekunden zurück). Matthias Menz (Steinbach-Hallenberg) landete auf Platz sieben vor Eric Frenzel (Oberwiesenthal). Weltmeister Ronny Ackermann (Dermbach) hatte wegen einer Urlaubsreise auf den Start verzichtet.

"Ich bin total glücklich, dass ich in der Heimat gewonnen habe. Ich habe im Springen einiges umgestellt, jetzt kann ich wieder ganz vorn dabei sein", sagte Hettich. Nach einem 99-Meter-Sprung lag er auf Platz sieben, holte im Langlauf den 54-Sekunden-Rückstand auf regennasser Piste auf und war im Zielsprint nicht zu schlagen.

Quelle: ntv.de

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