Sport

Kanu-WM in Duisburg Deutsche Boote auf Erfolgskurs

Mit dem Heimvorteil im Rücken haben die deutschen Kanuten am goldenen ersten Finaltag vier Titel gewonnen und in fünf Olympia-Disziplinen das Ticket für Peking gelöst. Souverän gewann in Duisburg der Damen-Kajak-Vierer über 500 Meter den Titel, überraschend holte sich der Kajak-Vierer der Herren über die doppelte Distanz die Goldmedaille.

Nach einem packenden Finish sicherten sich die Athener Olympiasieger Christian Gille/Tomasz Wylenzek (Leipzig/Essen) ebenfalls den obersten Platz auf dem Podest. Der dreimalige Olympiasieger Andreas Dittmer (Neubrandenburg) verpasste dagegen über 1000 Meter im Canadier-Einer als Vierter die erhoffte WM-Medaille.

In den nicht-olympischen Wettbewerben holte sich der Kajak-Zweier Gesine Ruge/Judith Hörmann (Leipzig/Karlsruhe) über 1000 Meter den Sieg. Silber gab es über den Kilometer für den Canadier-Vierer um Schlagmann Robert Nuck (Leipzig) und Friederike Leue (Magdeburg) im Kajak-Einer. Schon jetzt haben die deutschen Kanuten mit vier Mal Gold so viele Siege eingefahren wie vor einem Jahr während der gesamten WM in Szeged.

Tickets nach Peking gelöst

In fünf der sechs ausgefahrenen olympischen Disziplinen buchte der Deutsche Kanu-Verband (DKV) den Olympia-Startplatz. Über 1000 Meter muss der DKV nur im Kajak-Einer der Herren im kommenden Jahr auf die EM hoffen. An diesem Sonntag soll die Medaillen-Bilanz über 200 und 500 Meter weiter aufpoliert werden - 15 weitere Chancen gibt es. Dazu wollen Dittmer & Co. in den sechs weiteren olympischen Klassen über 500 Meter den Startplatz für Peking 2008 sichern.

Ein Bierchen für die Männer und ein Glas Wein für die Damen, hatte Bundestrainer Reiner Kießler seinen Kanuten am Vorabend erlaubt - und die Mannschaft erwischte bei strahlendem Sonnenschein einen Traumstart. Souverän holte sich der Kajak-Vierer der Damen den Titel vor dem Weltmeister von 2006, Ungarn. "Das ist der Hammer, das ist gigantisch - vor allem vor der Heimkulisse", sagte Maren Knebel, die gemeinsam mit den Olympiasiegerinnen Carolin Leonhardt aus Mannheim und Katrin Wagner-Augustin aus Potsdam sowie der Magdeburgerin Conny Waßmuth den Startschuss zur Titeljagd gesetzt hatte.

Dittmer verpasst Edelmetall zum Abschied

Vom Publikum wurde der Canadier-Zweier in einem packenden Finish nach vorne gepeitscht. "Wer weiß, wie es ohne Zuschauer ausgegangen wäre", sagte Gille, der ebenso wie Wylenzek nach dem Rennen völlig fertig war. Ebenso waren die Kanuten aus dem Kajak-Vierer an die Grenze gegangen. "Mit dem Sieg haben wir überhaupt nicht gerechnet", sagte Schlagmann Lutz Altepost (Potsdam), der nach Krankheit erst in letzter Sekunde ins Boot zurückgekehrt war. "Wir wissen selber nicht, warum es so gut lief."

Äußerlich gefasst nahm Dittmer bei seiner Abschieds-WM die verpasste Medaille hin. "Ich hätte gerne auf dem Treppchen den Fans zugejubelt. Aber es gibt ja eine weitere Chance", sagte der 35- Jährige mit Blick auf das Finale über den halben Kilometer am Sonntag. Wie Dittmer verpasste der Kajak-Zweier Andreas Ihle/Rupert Wagner (Magdeburg/Essen) als Vierter einen Podestplatz. Überraschend holten sich Ruge/Hörmann den Sieg. "Aus unserer Sicht war es nicht realistisch, dass wir die Ungarinnen schlagen", erklärte Ruge.

Quelle: ntv.de

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