Im Biathlon gewinnen jetzt andere Deutsche Damen noch nicht in Tritt
04.12.2014, 19:40 Uhr
Nach ihrem schweren Fahrradunfall wird Miriam Gössner nur 68. Aber die Teilnahme am Weltcup war ein Erfolg für die 24-Jährige.
(Foto: dpa)
Miriam Gössner schafft es bei ihrer Rückkehr in den Biathlon-Weltcup nicht unter die Top 50. Im Einzel von Östersund landet die Bayerin nur auf Platz 68. Auch sonst läuft es für die deutschen Damen nicht besonders. Nur Schießen geht schon, meint der Bundestrainer.
Elf Monate nach ihrem Olympia-Verzicht ist Miriam Gössner als 68. in den Biathlon-Weltcup zurückgekehrt. Beim Sieg von Darja Domratschewa im 15-Kilometer-Einzelrennen in Östersund leistete sich die 24-Jährige gleich sieben Schießfehler.
Doch obwohl Gössners enormer Rückstand zur Weltspitze schon beim ersten Auftritt des Winters deutlich wurde, ist ihr Comeback allein schon ein großer Erfolg. Nach dem schweren Fahrradunfall im Frühjahr 2013 in Norwegen musste sie monatelang pausieren, um dann mit teilweise starken Schmerzen wieder zu trainieren. Die Ärzte hatten ihr damals sogar noch Glück im Unglück bescheinigt, um ein Haar wäre sie durch ihren Crash mit einer Querschnittslähmung im Rollstuhl gelandet.
Schon etwas besser läuft es derzeit für Franziska Hildebrand. Sie beendete den Biathlon-Klassiker als Sechste und damit wurde sie zugleich beste deutsche Skijägerin. "Damit kann ich zufrieden sein", sagte sie. Die 27-Jährige vergab die durchaus mögliche Podiumsplatzierung im letzten Schießen. Genau wie Domratschewa kassierte sie zwei Strafminuten, lag im Ziel 2:25,7 Minuten hinter der dreimaligen Olympiasiegerin. Die Weißrussin holte sich ihren 17. Weltcup-Sieg und gewann vor der Finnin Kaisa Mäkäräinen.
Aus dem jungen deutschen Team blieben Luise Kummer (Platz 18) und Karolin Horchler (24) fehlerfrei. Franziska Preuß kam trotz zwei Strafminuten noch auf Platz 17.
Die in der Vergangenheit durch Magdalena Neuner, Kati Wilhelm und Andrea Henkel so erfolgsverwöhnten deutschen Skijägerinnen stehen nach verkorksten Olympischen Spielen vor dem Neuaufbau. "Das war ein guter Auftakt von uns. Über die tollen Schießleistungen habe ich mich gefreut", sagte Damen-Bundestrainer Gerald Hönig.
Beim Weltcup in Östersund geht es nach einem Ruhetag erst am Samstag mit den Sprintrennen weiter - Gössners Lieblingsdisziplin. Am Sonntag kommt es dann in Zentralschweden zum Abschluss zu je einem Verfolgungsrennen bei Männern und Frauen.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa