"Ein tolles Spiel von mir" Deutsche Frauen begeistern in Melbourne, Struff wird überrannt
13.01.2025, 13:42 Uhr
Laura Siegemund gewann einen echten Tennis-Marathon.
(Foto: picture alliance/dpa)
Für die deutschen Tennis-Damen läuft es zum Auftakt der Australian Open prächtig: Alle drei DTB-Profis gewinnen ihr Auftaktmatch. Jan-Lennard Struff dagegen ist chancenlos.
Torben Beltz hatte jeden Grund zur Freude. "Natürlich bin ich sehr happy, sehr zufrieden mit den Leistungen der Mädels", sagte der Bundestrainer der deutschen Tennisfrauen nach einem rundum gelungenen Tag in Melbourne. Während Alexander Zverev sich in Ruhe auf ein hoffentlich langes Turnier vorbereitete, buchten auch die verbliebenen deutschen Starterinnen ihr Ticket für die zweite Runde der Australian Open.
Jule Niemeier und Laura Siegemund gewannen ihre Einzel und folgten damit dem Beispiel von Tatjana Maria, die tags zuvor vorgelegt hatte. Beltz, erst seit sechs Wochen im Amt, durfte damit einen ersten Erfolg als Bundestrainer bejubeln - weil vor allem Niemeier überzeugte. "Das war definitiv ein tolles Spiel von mir. Von Beginn an bis zum letzten Punkt", freute sich die Dortmunderin über eine in der Tat makellose Leistung. Beim 6:0, 6:1 machte sie mit der Qualifikantin Maja Chwalinska aus Polen in 1:14 Stunden kurzen Prozess.
Die einstige Wimbledon-Viertelfinalistin, die sich nach schweren Zeiten im vergangenen Jahr wieder gefangen hat, trifft nun auf die an Position 17 gesetzte Ukrainerin Marta Kostjuk - und das mit viel Selbstvertrauen: "Es ist immer noch ein Grand Slam, aber ich bin nicht hierhergekommen, um nur ein Match zu gewinnen", sagte Niemeier.
"Bedeutet mir wahnsinnig viel"
Siegemund war nach dem über drei Stunden lang hart erkämpften 4:6, 7:5, 6:4 gegen die US-Amerikanerin Hailey Baptiste überglücklich: "Es bedeutet mir wahnsinnig viel", sagte die 36-Jährige, die nun auf Olympiasiegerin Zheng Qinwen aus China trifft. "Es wird nicht leichter. Aber wenn die Mädels so weitermachen, haben sie allesamt gute Chancen", stellte Beltz fest.
Vorbei ist das Turnier derweil für Jan-Lennard Struff - trotz tapferem Kampf gegen den favorisierten Kanadier Felix Auger-Aliassime. Die deutsche Nummer zwei verlor mit 3:6, 0:6, 6:4, 1:6. Struff fand gegen den Weltranglisten-23. gar nicht gut in die Partie und lief schnell einem Zwei-Satz-Rückstand hinterher. Der langjährige Leader des deutschen Davis-Cup-Teams erholte sich im dritten Satz und schien auch im vierten Durchgang mit einem schnellen Break auf einem guten Weg - brach anschließend aber erneut ein. Qualifikant Dominik Koepfer lieferte dem australischen Favoriten Jordan Thompson zwar einen harten Kampf, musste sich aber mit 6:7 (3:7), 4:6, 6:4, 3:6 geschlagen geben.
Deutschlands großer Hoffnungsträger, der Weltranglistenzweite Zverev, richtete seinen Blick indes schon nach vorne. Am Tag nach seinem gelungenen Auftakt beim Dreisatzsieg gegen Lucas Pouille widmete er sich abseits des Erstrunden-Trubels auf der Anlage dem Training.
"Ich muss meinen Rhythmus noch finden, muss anfangen, noch besser zu spielen und noch ein paar Dinge ändern", hatte der Hamburger zuvor bei Eurosport selbstkritisch gesagt. Die Partie gegen den Weltranglisten-44. Pedro Martinez ist für Zverev deshalb voraussichtlich nur eine Durchgangsstation auf dem Weg zu den großen Spielen. Ein Match als willkommene Trainingseinheit auf Wettkampfniveau. Er habe schließlich "noch nicht besonders viel Tennis gespielt in diesem Jahr", sagte Zverev, der in Melbourne im 36. Anlauf endlich den ersten Grand-Slam-Titel gewinnen will.
Quelle: ntv.de, ter/sid