WM-Aus kurz vor 60. Geburtstag Deutsche ringt 59-jährige Tischtennis-Legende nieder
23.05.2023, 06:48 Uhr
Xia Lian Ni spielte bei der WM in Durban in allen Wettbewerben.
(Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)
Xia Lian Ni wird Anfang Juli 60 Jahre alt - und ist weiterhin Teil der erweiterten Weltspitze im Tischtennis. Doch bei der WM ist früh Schluss. Die gebürtige Chinesin, die für Luxemburg startet, liegt gegen eine deutsche Nationalspielerin erst deutlich hinten, kämpft sich dann zurück und verliert am Ende doch knapp.
Eine der größten Spielerinnen der Tischtennis-Geschichte heißt Xia Lian Ni. Knapp anderthalb Monate vor ihrem 60. Geburtstag gehört die Luxemburgerin noch immer zu den Top 50 der Weltrangliste. Mit 58 Jahren gewann sie 2021 in Houston noch eine WM-Medaille im Doppel. Ihren ersten Weltmeistertitel holte sie bereits 1983 - im Mannschafts-Wettbewerb für ihr Geburtsland China. Ihr aktueller WM-Einsatz in Südafrika endete am Montagabend allerdings schon in der zweiten Runde.
Da verlor Ni im Einzel in 3:4 Sätzen gegen die deutsche Nationalspielerin Shan Xiaona vom TTC Berlin Eastside. 0:3 lag sie bereits zurück, zum 3:3 glich sie noch einmal aus. Statt der 59-jährigen Ni darf nun aber die 40 Jahre alte Shan gegen die Olympiasiegerin Chen Meng aus China spielen. "Gegen Nixi spiele ich sehr ungern", sagte Shan Xiaona hinterher. "Jedes Mal habe ich nur knapp gewonnen. Mit ihrer großen Erfahrung wechselt sie auch noch ständig die Taktik." Für Xia Lian Ni, deren erstes Kind 1992 zur Welt kam, ist die Weltmeisterschaft damit beendet: Im Mixed war sie in der ersten Runde ausgeschieden, im Doppel in der zweiten. Ihre erste internationale Medaille hatte Xia Lian Ni beim Asian Cup 1984 geholt.
Xia Lian Ni und Shan Xiaona wurden beide in China geboren und zogen wegen eines Engagements bei deutschen Klubs nach Europa. Shan wechselte 2005 zum TV Busenbach und wurde sieben Jahre später deutsche Staatsbürgerin. Ni spielte in der Saison 1989/90 für Bayer 05 Uerdingen und zog zeitgleich nach Luxemburg. Seit 1991 tritt sie auch international für das kleine Land an. 1998 und 2002 gewann sie jeweils den EM-Titel im Einzel. 2021 folgte noch einmal sensationell WM-Bronze.
Quelle: ntv.de, ter/dpa