Seriensieger Chiefs vor Rekord Deutscher wird spektakulär aus Super-Bowl-Träumen gerissen
19.01.2025, 06:16 Uhr
Amon-Ra St. Brown muss seine Hoffnung auf den Titel aufgeben.
(Foto: AP)
Superstar Taylor Swift kann mächtig stolz sein: Ihrem Freund Travis Kelce schreibt NFL-Geschichte und verhilft seinen Kansas City Chiefs zu einer Bilderbuchvorstellung - der Weg zum dritten Super Bowl in Folge ist geebnet. Jäh aus seinen Träumen gerissen wird dagegen Amon-Ra St. Brown mit seinen Detroit Lions.
Die Washington Commanders haben überraschend die Super-Bowl-Träume von Amon-Ra St. Brown und den Detroit Lions beendet. Gegen das an Nummer eins gesetzte Team der NFC holten die Commanders um den Deutschen Brandon Coleman ein spektakuläres 45:31. Nun sind sie selbst nur noch einen weiteren Sieg vom Einzug ins wichtigste Football-Spiel der Saison entfernt.
Auch die Kansas City Chiefs konnten ihr erstes Playoff-Spiel gewinnen. Die Chiefs haben damit weiter die Chance, als erstes Team der Geschichte den wichtigsten Titel im American Football zum dritten Mal in Serie zu gewinnen. Gegen die Houston Texans holte Kansas City ein 23:14 und profitierte dabei von einer starken Leistung von Travis Kelce. Der Partner von Superstar Taylor Swift hatte einen Touchdown und kam zum neunten Mal in seiner Karriere auf mindestens 100 Yards Raumgewinn in einem Playoff-Spiel. Das hat kein anderer Football-Profi in der Geschichte der NFL geschafft. "Es geht darum, in den wichtigen Momenten da zu sein. Das war er. Jeder hat gefragt, wo Travis Kelce ist. Er hat es der Welt gezeigt", sagte Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes.
Nächster Gegner für die Chiefs ist der Sieger des Duells zwischen den Baltimore Ravens und den Buffalo Bills. Dieses Spiel ist das letzte der Divisional-Rund und beginnt in der deutschen Nacht zu Montag (2.30 Uhr/RTL). Die Chiefs stehen zum siebten Mal in Serie im Finale der AFC. "Das Ziel ist weiterzukommen in den Playoffs. Wir müssen in manchen Situationen besser sein, aber am Ende des Tages geht es ums Gewinnen", sagte Mahomes.
Die Chiefs eröffneten die Partie nach dem Kickoff mit einem Lauf für 63 Yards und sorgten schon in den ersten Sekunden für großen Jubel bei den Zuschauern im bei minus 6 Grad Celsius eiskalten Arrowhead Stadium in Kansas City. Die Texans-Abwehr machte einen guten Job und erlaubte nur ein Field Goal, doch der Ton war gesetzt: Die Chiefs hatten immer einen leichten Vorteil und fanden in den entscheidenden Momenten einen Ausweg. Besonders bitter für die Texans: Ein vergebener Extra-Punkt verhinderte den möglichen Ausgleich zum 13:13. Zuvor hatte das Team bereits ein Field Goal vergeben.
Der Touchdown von Kelce zum 20:12 im Schlussviertel sorgte schließlich für die Vorentscheidung. Quarterback Mahomes schleuderte den Ball im Fallen zu seinem liebsten Mitspieler und Kelce krönte einen starken Abend mit einem sicheren Fang. Der Routinier verbuchte insgesamt 117 Yards Raumgewinn bei sieben gefangenen Pässen.
Neben Kelces starker Leistung war auch die Defensive des Titelverteidigers ein entscheidender Faktor. Allein George Karlaftis hatte drei Sacks, insgesamt brachten die Chiefs Texans-Quarterback C.J. Stroud achtmal zu Boden. Die letzten Hoffnungen der Texans machten die Gastgeber mit einem geblockten Field-Goal-Versuch zunichte.
Brady: "Zeug aus einem Videospiel"
Während die Chiefs wie gewohnt auf der Erfolgswelle surfen, ist es für die Washington Commanders ein kleines Märchen. Zuletzt stand Washington vor 33 Jahren an dieser Stelle, als das Team - damals noch unter dem Namen Redskins - den Super Bowl gewann. Auf wen die Mannschaft am kommenden Wochenende im Finale der NFC trifft, entscheidet sich im Duell der Los Angeles Rams mit den Philadelphia Eagles.
"Wir haben die Arbeit investiert, um an diesen Punkt zu kommen", sagte Commanders-Quarterback Jayden Daniels. "Ich bin ruhig, ich bin cool. Das ist ein surrealer Moment. Es ist etwas Besonderes für DC."
Wie schon vergangene Woche gegen die Tampa Bay Buccaneers waren die Commanders zwar der Außenseiter, sie bereiteten den Lions in einem äußerst unterhaltsamen Spiel aber durchgehend große Schwierigkeiten. Quarterback Daniels, beschützt von Coleman, agierte im zweiten Playoff-Spiel seiner Karriere nahezu fehlerfrei und dirigierte seine offensiven Mitspieler auf beeindruckende Art zu fünf Touchdowns.
Den Lions dagegen fehlte diese Effizienz. Mit insgesamt fünf folgenschweren Ballverlusten setzte sich das Team selbst unter Druck. Quarterback Jared Goff hatte am Ende drei Interceptions. St. Browns gute Leistung war nichts wert, auch die zwei Touchdowns von Runningback Jahmyr Gibbs hatten nur statistische Bedeutung.
Vor allem in der ersten Halbzeit war das Spiel jeden Cent des Eintrittsgelds wert. "Das ist verrückt. Das ist Zeug aus einem Videospiel", rief Ex-Superstar Tom Brady in seiner Rolle als TV-Kommentator. Bis zum Pausenstand von 21:31 aus Sicht der Lions sahen die Zuschauer von ihrem Team einen Touchdown, dann ein Fumble, dann einen Touchdown, dann eine Interception mit einem Touchdown für Washington, unmittelbar danach sofort wieder einen Touchdowns der Lions und schließlich statt eines weiten Passes für sechs Punkte eine weitere Interception in der Endzone der Commanders.
Quelle: ntv.de, ara/dpa