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Frauen brillieren reihenweise Deutsches Radteam feiert goldenen Tag

In der Verfolgung siegte Lisa Brennauer (Mitte) vor ihren Teamkolleginnen Franziska Brauße (links) und Mieke Kröger.

In der Verfolgung siegte Lisa Brennauer (Mitte) vor ihren Teamkolleginnen Franziska Brauße (links) und Mieke Kröger.

(Foto: AP)

Bei den Bahnrad-Weltmeisterschaften in Roubaix sind die deutschen Frauen das Maß aller Dinge. Lea Sophie Friedrich im Sprint über 500 Meter und Lisa Brennauer in der Verfolgung sind nicht zu schlagen. Das Ergebnis ist schon vor dem Schlusstag historisch gut.

Lea Sophie Friedrich hielt bereits stolz ihr zweites Regenbogen-Trikot in den Händen, da bretterte auch Lisa Brennauer im Höllentempo zu ihrem nächsten WM-Coup: Die famosen deutschen Bahnrad-Frauen haben auch am vorletzten Tag der Titelkämpfe in Roubaix eine ganz große Gold-Show abgezogen und mit nun fünf Titeln sogar frühzeitig das Traumergebnis von Berlin 2020 überboten.

Zwei Tage nach dem Triumph mit dem Vierer war Brennauer in der Einerverfolgung eine Klasse für sich. Die 33 Jahre alte Allgäuerin gewann im Final-Duell gegen ihre Teamkollegin Franziska Brauße und sicherte sich als erste Deutsche seit Judith Arndt 1997 Verfolgungs-Gold. Nach Olympia-Gold in der Mannschafts-Verfolgung und drei EM-Titeln Anfang Oktober krönte Brennauer mit dem zweiten Sieg in Roubaix die beste Saison ihres Lebens.

Die Kemptenerin, 2019 und 2020 Vizeweltmeisterin in dieser Disziplin, lag nach 3000 Metern und 3:18,258 Minuten 4,722 Sekunden vor Brauße. Mit Bronze machte Mieke Kröger den deutschen Coup perfekt. Brennauer, Brauße und Kröger hatten als Teil des Vierers bei den Sommerspielen in Tokio triumphiert.

Ein sechstes Gold ist noch in Reichweite

Zuvor hatte Friedrich ihren Titel im Zeitfahren über 500 Meter erfolgreich verteidigt. "Eigentlich wollte ich die 500 gar nicht fahren", sagte die 21-Jährige, die vor der WM krank flachgelegen hatte, "das darf man eigentlich gar nicht erzählen. Man konnte mich nicht abmelden. Da hab ich gesagt: Scheiß drauf, Lea, dann verteidige ich einfach meinen Titel."

Friedrich, die bereits im Teamsprint triumphiert hatte, fuhr im Finale 33,057 Sekunden und setzte sich mit 0,106 Sekunden auf Anastassija Woinowa durch, Dritte wurde Darja Schmelewa (+0,107)/beide Russischer Radsport-Verband) durch. Für Friedrich war es nach Gold im Teamsprint und Silber im Sprint die dritte Medaille in Roubaix. Pauline Grabosch verpasste als Vierte eine Medaille um 13 Tausendstel, die 20 Jahre alte Alessa-Catriona Pröpster kam auf Rang acht (+1,757).

Mit fünf Titeln hat die Auswahl des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) bereits das beste WM-Ergebnis seit 1991 sicher, als das erste gesamtdeutsche Team in Stuttgart sechsmal Gold gewann. Bei der WM in Berlin hatte das deutsche Team vier Titel geholt, damals wie heute allesamt durch die Frauen. Am Sonntag hat Emma Hinze im Keirin die Chance auf ihr drittes Gold nach den Triumphen im Sprint und Teamsprint. Die deutschen Männer haben zum Abschluss noch die Chance auf ihre dritte Medaille. Ex-Weltmeister Stefan Bötticher (Chemnitz) erreichte das Halbfinale im Sprint.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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