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Davis Cup gegen Argentinien Deutsches Team braucht Wunder

Nach einem Wechselbad der Gefühle ist der Viertelfinal-Traum von Deutschlands Davis-Cup-Quartett am ersten Tag schon fast geplatzt: Die Mannschaft von Teamkapitän Patrik Kühnen liegt im Erstrundenspiel gegen den Vorjahresfinalisten Argentinien in Bamberg mit 0:2 zurück und steht vor dem Doppel mit dem Rücken zur Wand.

Fehlstarter: Philipp Petzschner konnte die 3800 Zuschauer in Bamberg nicht mit einem Sieg beglücken.

Fehlstarter: Philipp Petzschner konnte die 3800 Zuschauer in Bamberg nicht mit einem Sieg beglücken.

(Foto: REUTERS)

Das Tennis-Heimspiel in Bamberg droht für das deutsche Davis-Cup-Team zum Alptraum zu werden. Gegen den Vorjahresfinalisten aus Argentinien liegt die Auswahl von Teamchef Patrik Kühnen nach dem Eröffnungstag fast aussichtslos mit 0:2 zurück. Nun muss mit Rückkehrer Tommy Haas eine furiose Aufholjagd her, um doch noch ins Viertelfinale einzuziehen.

Zunächst wollte am Freitag dem Bayreuther Philipp Petzschner gegen Juan Monaco einfach nichts gelingen. Sang- und klanglos musste sich der 27 Jahre alte Bayreuther dem argentinischen Topspieler Juan Mónaco mit 3:6, 3:6, 3:6 geschlagen geben. Sich selbst gab der Doppelspezialist dafür die "Schulnote mangelhaft". Anschließend hielt die deutsche Nummer 1 Florian Mayer vor rund 3800 Zuschauern dem Druck des Gewinnen-Müssens nicht stand und unterlag dem einstigen Weltranglisten-Dritten David Nalbandian trotz Satzführung mit 6:2, 0:6, 1:6, 6:7 (5:7).

Dem mit Spannung erwarteten Davis-Cup-Comeback von Haas nach mehr als vier Jahren kommt in der Erstrundenpartie am Samstag (14 Uhr) somit Endspielcharakter zu. Gelingt an Kühnens 46. Geburtstag gegen Juan Ignacio Chela und Eduardo Schwank kein Sieg im Doppel, muss das deutsche Team vom 14. bis 16. September in einem Relegationsmatch um den Verbleib in der ersten Weltgruppe spielen.

Mayer ging zunächst in Führung - konnte diese aber nicht halten.

Mayer ging zunächst in Führung - konnte diese aber nicht halten.

(Foto: dpa)

Doch dazu soll es nicht kommen. Petzschner hat noch Hoffnung, an der Seite von Haas die Trendwende einleiten zu können. "Ich freue mich drauf, mit Tommy zu spielen", sagte die Nummer 56 der Welt. Er selbst werde die Enttäuschung gegen Mónaco wegstecken, versicherte Petzschner: "Ich glaube nicht, dass man mich aufbauen muss."

Im ersten Aufeinandertreffen mit Mónaco war für ihn der dritte Einzel-Sieg im Davis Cup nie in Reichweite. Zwar hatten sich die deutschen Spieler bei der Eröffnungszeremonie noch mit dem Hit "Thunderstruck" der Hardrocker AC/DC Mut gemacht, doch der Optimismus wich schnell der Ernüchterung. Früh geriet Petzschner mit 0:4 in Rückstand - das Unheil gegen den starken Mónaco nahm seinen Lauf.

Zumal sich Petzschner unverständlicherweise immer wieder auf Grundlinienduelle mit dem Sandplatzspezialisten einließ. "Ich habe viele Dinge probiert, und keines hat so richtig funktioniert. Das ist frustrierend", bilanzierte Petzschner nach der einseitigen Partie über 2:02 Stunden. "Petzsche hat sicher nicht ganz so gespielt, wie wir uns das erhofft haben. Aber er hat alles gegeben", sagte Haas bei "bild.de".

Nach Petzschners Pleite schien Mayer mit tollem Tennis neue Begeisterung bei den deutschen Fans entfachen zu können. Doch nach dem souverän gewonnenen ersten Satz riss plötzlich der Faden im Spiel des Weltranglisten-21. Und auf einmal zeigte auch Nalbandian, warum er mit einer Einzel-Bilanz von 22:5 Siegen zu den besten Davis-Cup-Spielern zählt. Nalbandian traf fast alles und holte sich im Eiltempo die nächsten beiden Durchgänge.

Zwar kämpfte sich Mayer im vierten Satz zurück, doch selbst eine 4:1-Führung reichte dem Bayreuther nicht mehr. Am Ende ließ Nalbandian nach dem Tiebreak die Gaucho-Delegation jubeln und sorgte für Frust bei Haas und Co.

Quelle: ntv.de, dpa

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