Sport

9. Leichtathletik-WM in Paris Deutsches Wochenend-Debakel

Den deutschen Leichtathleten schwimmen an der Seine die Felle davon. Selbst 400-m-Riese Ingo Schultz erlebte ein Debakel und konnte das schwarze Wochenende bei den 9. Weltmeisterschaften in Paris nicht verhindern: Der Europameister aus Hamburg wurde am Sonntag in seinem Halbfinallauf mit 46,02 Sekunden nur Siebter und verpasste den Endlauf. Vor zwei Jahren war er in Edmonton mit persönlicher Bestzeit von 44,66 noch ins Finale gestürmt und hatte dort sensationell Silber gewonnen.

US-amerikanischer Doppelsieg

Die schnellste Frau der Welt war am Sonntag die Amerikanerin Kelli White. Die Freundin des deutschen Speerwerfers Boris Henry eroberte über 100 m in der Jahresweltbestzeit von 10,85 Sekunden die Sprint-Krone vor ihrer Teamgefährtin Torri Edwards (10,93). Die Ukrainerin Schanna Block aus der Ukraine (10,99) holte sich die Bronzemedaille.

Baumann steigt aus

Das 10.000-m-Finale machten drei Äthiopier zur zweiten Landesmeisterschaft: Der viermalige Weltmeister Haile Gebrselassie musste sich in 26:50,77 Minuten wie erwartet seinem neun Jahre jüngeren Nachfolger Kenenisa Bekele (26:49,57) geschlagen geben. Seleshi Sihine (27:01,44) machte den dreifachen Erfolg komplett. Dieter Baumann (Tübingen) stieg elf Runden vor Schluss aus und erklärte: "Ich habe im Rennen nie die Position gefunden, in der ich mich wohlfühlen konnte."

Klüft ist das Maß der Dinge

Neue Siebenkampf-Königin wurde die Schwedin Carolina Klüft. Die 20 Jahre junge Europameisterin stellte sechs persönliche Bestleistungen auf und sammelte 7.001 Punkte, nur sechs weniger als Europarekordlerin Larissa Nikitina vor 14 Jahren. Sonja Kesselschläger aus Neubrandenburg landete mit 6.134 Zählern auf Platz acht.

Nur wenige DLV-Lichtblicke

Nicht einmal die bescheidenen Hoffnungen gingen an den ersten beiden Wettkampftagen im imposanten Stade de France auf. Bereits am Samstag mussten vier DLV-Starter ihre Koffer packen. Auch für die Ex-Weltmeister Franka Dietzsch (Diskus) und Karsten Kobs (Hammer) glich das bittere Aus in der Qualifikation einem Debakel.

Zu den wenigen Lichtblicken des deprimierenden Auftakt-Wochenendes zählten Platz sechs von Kugelstoßer Ralf Bartels (Neubrandenburg) mit achtbaren 20,50 m und der achte Rang von Geherin Melanie Seeger aus Potsdam, die in 1:29:44 Stunden ihren eigenen deutschen Rekord einstellte. 800-m-Meisterin Claudia Gesell (Leverkusen) steht am Dienstag im Finale.

Quelle: ntv.de

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