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Frauenteam verpasst WM krachend Deutschland feiert seine 7er-Rugby-Sensation

So sehen WM-Teilnahmer aus.

So sehen WM-Teilnahmer aus.

(Foto: IMAGO/Alex Nicodim)

Die 7er-Rugby-Nationalmannschaft der Männer schreibt Geschichte. Nach der erstmaligen Qualifikation für eine WM ist die Freude im Team grenzenlos. Zum ersten Mal in der Verbandsgeschichte wird eine Nationalmannschaft im Konzert der Besten mitspielen.

Erst Geschichte geschrieben, dann die Party-Nacht eingeläutet: Die große Sause der deutschen 7er-Rugby-Nationalmannschaft endete erst am frühen Montagmorgen. Auch viele Stunden nach dem Abpfiff ist die erste Qualifikation für eine Weltmeisterschaft in der Mannschaft kaum zu begreifen, die Freude grenzenlos. "Es ist eine riesige Erleichterung, es endlich geschafft zu haben", sagte Bundestrainer Clemens von Grumbkow im Interview mit dem Sportinformationsdienst. Zehn Jahre nach dem ersten Anlauf sicherte sich die Männer-Auswahl am Sonntag beim Qualifikationsturnier in Bukarest das historische Ticket für die WM in Südafrika vom 9. bis zum 11. September. "Richtig realisiert haben wir es noch nicht", fügte von Grumbkow hinzu.

Harter Kampf im Entscheidungsspiel gegen Italien.

Harter Kampf im Entscheidungsspiel gegen Italien.

(Foto: IMAGO/Alex Nicodim)

Mit einer eindrucksvollen Dominanz marschierte das "Wolfsrudel" durch die Gruppenphase, auch im Entscheidungsspiel gegen Italien (24:7) hielten die Nerven. "Ich konnte nicht mehr aufhören zu grinsen", verriet von Grumbkow, der erst im April zum Cheftrainer befördert worden war: "Es war, als wäre ein fetter Stein vom Herzen gefallen." In rund sieben Wochen mischt das Team um Kapitän Carlos Soteras Merz erstmals im Konzert der Großen mit. In der malerisch gelegenen WM-Arena in Kapstadt darf die deutsche Auswahl auf Duelle mit dem Gastgeber oder Rugby-Schwergewicht Neuseeland vor rund 60.000 Fans hoffen. "Wir schauen, wie weit wir kommen", sagte von Grumbkow.

"Wir sind Mitfavorit"

Den historischen Moment in der Hauptstadt Rumäniens feierten Merz und Co. ausgelassen. "Ein, zwei Bier" hatte von Grumbkow am Abend noch mitgetrunken, dann "sind die Spieler losgezogen und haben Bukarest unsicher gemacht", erzählte er. Um 13.20 Uhr Ortszeit hob dann der Flieger Richtung Heimat ab - der Alltag wartet. Viele Spieler müssen am Dienstag bereits wieder auf der Arbeit erscheinen. "Die meisten sind Studenten, die werden sich wieder in die Uni setzen - oder auch nicht", scherzte von Grumbkow, der am Flughafen "ein paar müde Gesichter gesehen" hatte. Das sei aber "in Ordnung so, das haben sie sich verdient".

Bereits in einer Woche trifft sich das Team wieder, ein weiteres großes Ziel steht bevor: Die Qualifikation zur Weltserie im August. "Wir können sehr selbstbewusst in das Turnier gehen. Wir sind Mitfavorit", betonte von Grumbkow. Nach den beeindruckenden Auftritten nun ist dieses Selbstbewusstsein durchaus gerechtfertigt.

Die deutschen Frauen waren dagegen mit Außenseiterchancen gestartet, scheiterten im Entscheidungsspiel am Sonntag aber 0:43 (0:24) an Europameister Polen und ergatterten damit keines der vier Tickets. Coach Cieran Anderson blieb gelassen. "Ich denke, wir können stolz auf dieses Team sein", sagte er. "Denn es hat starke kämpferische Leistungen gezeigt und schlussendlich das erreicht, was wir uns vorgenommen hatten, nämlich einen Platz unter den besten acht Teams und damit, in den Entscheidungsspielen noch dabei zu sein."

Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa

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