Leichtathletik bereit für Paris Ingebrigtsen knackt Europarekord, Hull sogar Weltrekord
13.07.2024, 07:30 Uhr
Mit 23 Jahren ist Ingebrigtsen schon Olympiasieger sowie mehrfacher Welt- und Europameister.
(Foto: IMAGO/PanoramiC)
Wenige Wochen vor den Olympischen Spielen in Paris feiert Leichtathleten neue Rekorde: Beim Meeting in Monaco glänzt Jessica Hull über 2000 Meter, während Jakob Ingebrigtsen über 1500 Meter seine eigene Bestmarke durchbricht. Über 400 Meter Hürden nimmt das Gigantenduell Fahrt auf.
Der norwegische Spitzenläufer Jakob Ingebrigtsen hat die nächste Bestmarke über 1500 Meter aufgestellt und nähert sich kurz vor den Olympischen Spielen dem Weltrekord an. Beim Meeting der Diamond League in Monaco verbesserte der 23-Jährige seine eigene europäische Bestzeit auf 3:26,73 Minuten und lag damit weniger als eine Sekunde über dem Weltrekord des Marokkaners Hicham El Guerrouj aus dem Jahr 1998 (3:26,00). Seine Bestleistung von 3:27,14 steigerte der Olympiasieger von 2021 und sammelte noch einmal ordentlich Selbstvertrauen für Paris.
"Das ist außergewöhnlich", sagte Ingebrigtsen nach seinem Sieg: "Wenn du tolle Ergebnisse erzielst, ist es leichter, Selbstvertrauen für deine kommenden Wettkämpfe aufzubauen." Vor einem Monat hatte er bei der EM in Rom mit einem Wettkampfrekord den Titel über 1500 Meter gewonnen, zuvor hatte er schon über 5000 Meter triumphiert.
Vor dem großen Highlight Olympia fühle er sich "stark. Ich werde mein Bestes geben und hoffe, die Goldmedaille mit nach Hause zu bringen", sagte Ingebrigtsen. Das Finale über die 1500 Meter steigt am 6. August im Stade de France. Bei den jüngsten beiden Endläufen über diese Strecke im Weltmaßstab - bei der WM 2022 in Eugene und der WM 2023 in Budapest - war Ingebrigtsen jeweils sensationell von einem Schotten übersprintet worden, dieses Schicksal will er in Paris unbedingt vermeiden.
Warholm fühlt sich "schnell, aber die anderen sind es auch"
Für eine Spitzenleistung in Monaco hat auch Jessica Hull gesorgt. Die Australierin hat den Weltrekord über die selten gelaufene 2000-Meter-Distanz verbessert und damit für eine weitere Bestmarke in dieser Leichtathletik-Saison gesorgt. Sie lief 5:19,70 Minuten.
Die 27-Jährige blieb damit unter dem bisherigen Rekord von Francine Niyonsaba aus Burundi, die am 14. September 2021 in Zagreb 5:21,56 Minuten gelaufen war. Hull war bei den vergangenen beiden Weltmeisterschaften jeweils Siebte über 1500 Meter und bei der diesjährigen Hallen-WM Vierte über 3000 Meter. Vor wenigen Tagen erst hatte sie ihre 1500-Meter-Bestzeit um mehr als fünf Sekunden auf 3:50,83 Minuten gesteigert - insgesamt ist sie in dieser Saison auf ihrer Paradestrecke sogar fast sieben Sekunden schneller als je zuvor, eine absurde Steigerung auf diesem Niveau.
Der US-Amerikaner Rai Benjamin und Ingebrigtsens Landsmann Karsten Warholm läuteten in Monaco indes den Kampf der Branchengrößen über die 400 Meter Hürden ein. Benjamin gewann das Diamond-League-Rennen und verwies dabei den Olympiasieger Warholm auf Rang zwei. In 46,67 Sekunden schlug er den Norweger um 0,06 Sekunden, Dritter wurde der Brasilianer Alison Dos Santos (47,18).
"Paris wird verrückt", sagte Benjamin, "ich muss dort gewinnen, ich glaube daran." Warholm, Weltrekordler, dreimaliger Welt- und dreimaliger Europameister, schnaufte nach einem "wirklich knappen Rennen" durch: "Ich fühle mich schnell, aber die anderen sind es auch. Wir werden sehen, was kommenden Monat passiert." Die Leichtathletik-Wettbewerbe bei den Sommerspielen in Paris finden vom 1. bis zum 11. August statt.
Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa