Sport

Regionalligalizenzen Die Sachsen folgen den "Spatzen"

Der FC Sachsen Leipzig hat die notwendige Bürgschaft für die Regionalligalizenz beim DFB nicht vorlegen können. Deshalb erklärte das gesamte Präsidium der Leipziger den Rücktritt. Vergangene Woche hatte die Sportwelt das Sponsor-Engagement bei den Vereinen Fortuna Düsseldorf, SSV Ulm, Rot-Weiss Essen, 1. FC Magdeburg und Sachsen Leipzig wegen wirtschaftlicher Probleme aufgekündigt.

Opfer dieser überraschenden Entscheidung sind die Klubs. Möglicherweise müssen die Sachsen und die Ulmer „Spatzen " sogar Insolvenz anmelden.

Vom Zwangsabstieg der Leipziger werden vermutlich die Amateure des SV Werder Bremen profitieren und doch in der nächsten Spielzeit in der dritten Liga bleiben.

Fortuna hofft auf Göttinger Finanzdesaster

Auf einen weiteren Zwangsabsteiger aus der Regionalliga muss Fortuna Düsseldorf hoffen. Im finanziellen Überlebenskampf konnte der Deutsche Meister von 1933 punkten, sportlich ist die Mannschaft aus der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt allerdings abgestiegen.

Die Punk-Band "Die Toten Hosen" wird neuer Hauptsponsor für die nächste und übernächste Saison des Klubs. Die Düsseldorfer Kult-Band stellt dem finanziell angeschlagenen Verein in den beiden nächsten Spielzeiten jeweils 500.000 DM zur Verfügung und wird mit ihrem Bandlogo künftig das Trikot des deutschen Meisters von 1933 und zweimaligen DFB-Pokalsiegers zieren. Sollte der niedersächsische Regionalligist Göttingen 05 daran scheitern, dass der Vorstand nicht für eine Bürgschaft über 500.000 DM garantieren kann, wäre Fortuna wieder drittklassig.

Essen bleibt Regionalligist

Rot-Weiss Essen dagegen bestreitet definitiv die nächste Saison in der Regionalliga Nord. Der Traditionsverein hat die vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) für eine Lizenzerteilung geforderte Bürgschaft über insgesamt 6,153 Mio. DM zusammengetragen.

Der Vermarktungs-Partner "Sportwelt" leistete dazu keinen Beitrag. Gegenüber Essens Geschäftsführer Nico Schäfer bestätigte der DFB wenige Stunden vor dem Ablauf der Frist den Eingang der Unterlagen. Dadurch wird der dritte Zwangsabstieg nach 1991 und 1994 (jeweils aus der 2. Bundesliga) abgewendet.

Ulm spielt nicht in der Regionalliga

Der beispiellose Absturz des SSV Ulm 1846 geht dagegen weiter. Der Zweitliga-Absteiger kann nach einer Pressemitteilung von Ulms Oberbürgermeister Ivo Gönner nicht die Auflagen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) erfüllen und wird deshalb aus finanziellen Gründen keine Lizenz für die Regionalliga Süd erhalten.

Offen ist, ob die „Spatzen“, die erst im vergangenen Jahr aus der Bundesliga abgestiegen waren, gar ein Insolvenzverfahren beantragen müssen oder ob die Mannschaft nächste Saison in der Oberliga Baden- Württemberg spielt.

Nutznießer des Ulmer Zwangsabstiegs ist Rot-Weiß Erfurt: Thüringer dürfen als Tabellen-15. nun doch in der Regionalliga Süd bleiben.

Magdeburger Fans kaufen die Lizenz

Eine im deutschen Fußball einmalige Spendenaktion verhalf dem 1. FC Magdeburg endgültig zum Aufstieg in die Fußball-Regionalliga. Binnen zwei Tagen gingen knapp eine Mio. DM Spendengelder auf das Konto des früheren DDR-Meisters ein.

Das Erreichen der Vier-Millionen-Grenze gab FCM-Präsident Lutz Trümper bekannt. Der SPD-Politiker ist ab 1. Juli neuer Oberbürgermeister der Stadt.

Die Spenden kamen aus allen Teilen der Bevölkerung, wobei sich ein Magdeburger Malermeister mit einem Betrag von 20.000 DM besonders engagierte. Auch die Landesregierung Sachsen Anhalts legte sich mächtig ins Zeug und brachte 5.000 DM für den FCM auf. Das Geld sei nicht aus der Landeskasse, sondern unter Ministern und Staatssekretären gesammelt worden, teilte Vize-Regierungssprecher Theo Struhkamp mit. Geschäftsleute und Fans, die im Durchschnitt bis zu 200 DM opferten, unterstützten ihren Klub. Der restliche Betrag wird mit Hilfe zweier großer Geldinstitute der Hauptstadt von Sachsen-Anhalt finanziert.

Nachdem die Lizenz für die Sachsen Anhaltiner gesichert war, feierten erneut Hunderte Fans den Aufstieg der Mannschaft in die dritte Liga.

Quelle: ntv.de

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