Belgien-Stress, Deutschland-Sieg Die Team-WM im Darts beginnt mit einem Eklat
16.06.2023, 06:25 Uhr
Spielen zusammen für Belgien, würdigen sich aber keines Blickes: Dimitri Van den Bergh und Kim Huybrechts
(Foto: IMAGO/Jan Huebner)
Am ersten Turniertag bei der Team-WM in Frankfurt würdigen sich die belgischen Team-"Partner" keines Blickes. Nach dem Eklat um den Mitfavoriten zeigt das deutsche Duo, dass man auch harmonisch gewinnen kann.
Der Begriff "Eiszeit" wurde an diesem Donnerstagabend in der Eissporthalle in Frankfurt am Main neu definiert. Dimitri Van den Bergh und Kim Huybrechts sei Dank. Die Nummer 10 und die 30 der Darts-Weltrangliste treten bei der Team-Weltmeisterschaft zusammen für Belgien an. Wobei von "zusammen" keine Rede sein kann. Zwar gewinnen die Belgier ihr Auftaktspiel gegen Außenseiter Finnland souverän mit 4:0, doch Van den Bergh und Huybrechts würdigen sich während des rund 15-minütigen Spiels und auch Backstage keines Blickes. Zur Pressekonferenz erschienen beide Akteure jeweils einzeln und schilderten ihre Sicht der Dinge.
"Ich habe vor dem Turnier versucht, mit Dimitri zu sprechen, aber das war kein gutes Gespräch. Es ist etwas, das ich privat halten werde. Wir werden sehen, wie lange das privat bleiben wird", sagte Huybrechts nach dem Eklat auf der Bühne. "Für mich ist es das erste Mal, dass ich ein Doppelturnier mit jemandem spiele, mit dem ich mich nicht verstehe. Der World Cup ist Teamsport, aber die Situation ist jetzt nun mal so. Dimitri ist hier, um das Turnier zu gewinnen. Ich bin hier, um zu gewinnen", so Huybrechts auf ntv-Nachfrage.
"Ich bin hier, um meinen Job zu erledigen, für Belgien. Genau wie die anderen Jahre auch, ich sehe keine Änderung", meinte Van den Bergh. Auf Nachfrage, was denn konkret zwischen den beiden Teamkollegen vorgefallen ist, sagte der 28-Jährige nur: "Nichts, worüber ich reden muss. Kein Kommentar."
"Haben das Niveau, alle Topnationen zu schlagen"
Dass es innerhalb eines Teams auch harmonisch zugehen kann, bewies am Abend das deutsche Duo. Gabriel Clemens und Martin Schindler besiegten Hongkong ebenfalls souverän mit 4:0 und freuten sich im Anschluss über den starken Auftakt. "Vor eigenem Publikum zu spielen, ist generell von Vorteil. Dann geht der ein oder andere Dart mehr ins Triple-Feld", freute sich Clemens in der Medienrunde nach dem Top-Auftakt. "Das war Schritt eins, jetzt folgt Schritt zwei und danach sehen wir weiter. Wir wollen nicht zu viel versprechen, aber wir haben das spielerische Niveau, um alle Topnationen zu schlagen. Wir glauben an uns", ergänzte Schindler am späten Donnerstagabend.
Am heutigen zweiten Turniertag spielt Deutschland im zweiten Gruppenspiel in der Abendsession (ca. 22:30 Uhr/live bei DAZN) gegen Japan. Sollte Japan zuvor am Nachmittag ebenfalls gegen Hongkong gewinnen, müssen Clemens und Schindler die Partie gewinnen, um ins Achtelfinale einzuziehen.
Angesprochen auf die Spannungen im belgischen Team sagte Clemens: "Ich glaube, grundsätzlich ist es gut, wenn man sich versteht und gegenseitig pusht. Wenn einer mal nichts trifft, ist es wichtig, dass der Teampartner dann zur Stelle ist, ein gutes Wort hat." Klar ist, sollten Deutschland und Belgien im Turnierverlauf gegeneinander spielen, stünden sich in Sachen Teamchemie die größtmöglichen Gegensätze gegenüber.
Kein Rammstein mehr für Schindler
Ein nicht-sportliches Thema beschäftigt allerdings auch das deutsche Team, zumindest Martin Schindler. Die Nummer 25 der Darts-Weltrangliste setzte in den vergangenen gut zwei Jahren auf den Song "Ich will" von Rammstein als Einlaufhymne. Damit ist nun aber Schluss. "Man ist mittlerweile nicht mehr nur Dartspieler, sondern auch eine Person des öffentlichen Lebens. Deshalb sollte man sich aus solchen Thematiken raushalten. Der Walk-On-Song wird auf jeden Fall geändert, ich will mich da distanzieren, raushalten, fertig", sagte Schindler auf ntv-Nachfrage.
Zu welchem Song betritt Schindler stattdessen künftig die Darts-Bühnen dieser Welt? "Die Flippers", stellte Clemens mit einem Augenzwinkern in den Raum. Schindler nahm den Ball jedoch nicht auf: "Ich habe ein Auge auf Linkin Park, das ist meine Lieblingsband."
Quelle: ntv.de