Sport

Schwer, aber machbar Die deutschen Gegner

Mit einem zweiten Platz in der Gruppe C hat sich die deutsche Handball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land für die Hauptrunde qualifiziert. In der zweiten Turnierphase trifft sie an diesem Mittwoch auf Slowenien (17.30 Uhr/ARD). Es ist das letzte Spiel der DHB-Auswahl in Halle/Westfalen. Die restlichen drei Spiele gegen Tunesien (25. Januar), Frankreich (27. Januar) und Island (28. Januar) werden in Dortmund ausgetragen.

Slowenien:
Mit körperlicher Robustheit haben sich die Slowenen eine sehr gute Ausgangsposition für die Hauptrunde geschaffen. Beim 34:27-Sieg gegen die athletischen Tunesier kassierte die Mannschaft 20 Strafminuten. Ähnlich war das Team von Trainer Kasim Kamenica bei ihrer Heim-EM 2004 beim Halbfinalerfolg gegen Kroatien vorgegangen. Doch ausgerechnet die deutsche Mannschaft stoppte damals im Finale den Höhenflug des Gastgebers. Bei den sonstigen großen Meisterschaften blieben die Slowenen meist hinter den Erwartungen zurück. Bei bislang vier WM-Teilnahmen (1995, 2001, 2003, 2005) steht der 11. Rang in Portugal als beste Platzierung zu Buche. Ein riesiger Prestigeerfolg war der Sieg im Spiel um Platz fünf bei der EM 2000 in Kroatien, mit dem sich Slowenien die Olympia-Teilnahme in Sydney gesichert hatte. Deutsche Länderspiel-Bilanz: 14 Spiele/9 Siege/0 Unentschieden/5 Niederlagen

Tunesien:
Die 27:34-Pleite gegen Slowenien zum Vorrundenabschluss hat selbst Bundestrainer Heiner Brand überrascht. "Tunesien war und ist mein Geheimfavorit", bekannte er. Spätestens seit der erst im Siebenmeterwerfen erlittenen Final-Niederlage beim Worldcup mit 31:33 gegen Kroatien haben die Nordafrikaner bewiesen, dass der 4. Platz bei ihrer Heim-WM 2005 keine Eintagsfliege war. Verantwortlich dafür ist Weltenbummler Sead Hasanefendic, der unter anderem auch schon die Bundesligisten VfL Hameln und VfL Gummersbach betreut hatte. In Deutschland nimmt der sechsmalige Afrika-Meister zum siebten Mal in Folge an einer WM teil. Herausragende Akteure im Team der Nordafrikaner sind WM-Torschützenkönig Wissem Hmam von HB Montpellier und Heykel Mgannem von USAM Nimes.
Deutsche Länderspiel-Bilanz: 5 Spiele/4 Siege/1 Unentschieden/0 Niederlagen

Frankreich:
Die Franzosen gehören trotz der unerwarteten 24:32-Schlappe gegen Island im letzten Gruppenspiel zum engsten Kreis der Titelfavoriten. Mit dem ersten EM-Titel 2006 in der Schweiz schaffte Trainer Claude Onesta seinen Durchbruch und trat aus dem Schatten seines großen Vorgängers Daniel Constantini, unter dessen Leitung "Les Bleus" 1995 und 2001 Weltmeister wurden. Beim WM-Turnier 2005 in Tunesien gewannen die Franzosen das "kleine Finale" gegen den Gastgeber und sicherten sich zum dritten Mal Bronze. Insgesamt ist Frankreich zum zwölften Mal bei einer WM dabei. Bekannteste Akteure sind die in der Bundesliga spielenden Guillaume und Bertrand Gille (beide Hamburg), Nikola Karabatic und Thierry Omeyer (beide Kiel) sowie Daniel Narcisse (Gummersbach) und Joel Abati (Magdeburg). Deutsche Länderspiel-Bilanz: 62 Spiele/33 Siege/7 Unentschieden/22 Niederlagen

Island:
Mit der beachtlichen Vorstellung gegen Favorit Frankreich (32:24) im letzten Gruppenspiel haben sich die Isländer reichlich Respekt verschafft. Inständig hoffen sie auf den ersten großen internationalen Durchbruch. Bei Olympia 1992 und der EM 2002 verpassten sie als Vierte knapp eine Medaille, bei einer WM ist der 5. Platz 1997 in Japan das beste Resultat. Doch es gab immer wieder Abstürze wie der 13. Platz bei der EM 2004 oder der 15. Rang bei der WM 2005. Unter der Regie von Alfred Gislason, gleichzeitig Club-Trainer in Gummersbach, gelten die Nordländer bei ihrer elften WM-Teilnahme als Geheimfavoriten. In der Qualifikation setzte sich Island überraschend gegen Schweden durch. Bekannteste Spieler sind Olafur Stefansson (Ciudad Real) und Gudjon Valur Sigurdsson (Gummersbach). Deutsche Länderspiel-Bilanz: 59 Spiele/37 Siege/5 Unentschieden/17 Niederlagen

Quelle: ntv.de

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