Sport

Spannender Abstiegskampf Die falsche Null

So eine stehende Null ist im Fußball eine feine Sache. Denn sie bedeutet normalerweise, dass die Abwehr ihre Sache gut macht und keine Gegentore zulässt. Huub Stevens brachte die Zahl seinerzeit in die Vertikale, als er noch als Trainer des FC Schalke den Satz prägte: "Die Null muss stehen!" Beim Hamburger SV, wo Stevens momentan auf der Trainerbank sitzt, interpretieren seine Spieler den Satz mit der Null leider etwas anders. In Hamburg steht die Null nämlich nicht hinten, sondern vorne. Seit 368 Minuten wurde beim HSV kein Tor mehr bejubelt.

Die Hanseaten, die mal oberster Bayern-Jäger waren, müssen sich daher langsam ernsthafte Sorgen um ihre Saisonziele machen. Um noch in die Champions-League zu kommen, brauchen sie angesichts von sechs Punkten Rückstand auf Platz 3 schon ein kleines Wunder. Und vor allem einen Sieg gegen Hansa Rostock.

Es mangelt an Torchancen

Bei den Rostockern ist die Lage noch ernster als in Hamburg, denn es geht um die Bundesliga-Existenz. Hansa ist nicht nur die schlechteste Rückrundenmannschaft, sondern inzwischen auch auf den 17. Tabellenplatz abgerutscht. Ähnlich wie bei den Hamburgern, macht man sich auch in Rostock ernsthafte Sorgen um die Offensive, denn kein Team erspielt sich so wenige Chancen und schießt so wenig Tore wie Hansa.

Die beste Ausgangslage im spannenden Abstiegskampf hat Energie Cottbus. Die Lausitzer sind 14. und können mit einem Sieg gegen Werder Bremen an diesem Wochenende die Tür zum Klassenerhalt ein großes Stück aufstoßen. Leider findet das Spiel gegen Bremen auf des Gegners Platz statt, wo die Energie-Spieler so ihre Probleme mit dem Toreschießen haben. Erst neunmal gelang es ihnen in dieser Saison, auswärts einen Treffer zu erzielen.

Werder und Schalke noch punktegleich

Auch die Bremer fühlen sich zuhause wohler. 11 ihrer 15 Heimspiele in dieser Saison konnten sie gewinnen. Damit es im Weserstadion demnächst auch wieder Champions-League-Spiele zu sehen gibt, sollten sie ihrem Hurra-Fußball schleunigst eine Prise Stabilität hinzufügen. Die ganze Schönheit und Fehlbarkeit des Bremer Spiels wurde am vergangenen Wochenende besonders deutlich, als Werder in der aufregenden Begegnung mit dem Karlsruher SC nur drei Tore zu Stande brachte. Für Bremen ist das zu wenig, denn wie so oft handelten sie sich genau so viele Gegentore ein, so dass unter dem Strich nur ein Punkt übrig blieb.

Viele dieser Ausrutscher darf sich Werder nicht mehr erlauben, wenn sie im Fernduell mit den punktgleichen Schalkern die Nase vorn behalten wollen. Schalke hat nämlich ein lockeres Restprogramm vor der Brust. Während Bremen unter anderem noch in Hamburg und Leverkusen vorstellig werden muss, heißen die Schalker Gegner Bochum, Frankfurt, Nürnberg und an diesem Wochenende: Hannover. Vor allem gegen die Niedersachsen kann Schalke gelassen zu Werke gehen, denn gegen Hannover 96 haben die Gelsenkirchener seit drei Jahren nicht mehr verloren.

Malte Buhse, Sportjournalist und begeisterter Hobbykicker, wirft für n-tv.de jeden Freitag einen Blick auf das kommende Bundesligawochenende.

Quelle: ntv.de

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