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Nadal wartet im French-Open-Finale Djokovic träumt vom Grand Slam

Novak "Djoker" Djokovic will Geschichte schreiben.

Novak "Djoker" Djokovic will Geschichte schreiben.

(Foto: REUTERS)

Der Spanier Rafael Nadal spielt im Halbfinale der French Open seines bestes Tennismatch in dieses Jahres und seziert David Ferrer mit teils aberwitzigen Punktgewinnen - etwa einem Halbvolley im Sitzen. Nach dem Match sagt Nadal: "David tut mir leid." Im Finale trifft er auf Novak Djokovic, der sich gegen Roger Federer durchsetzt.

Novak Djokovic fehlt bei den French Open in Paris nur noch ein Sieg zu seinem erträumten "Djoko Slam". Der serbische Weltranglisten-Erste nahm erfolgreich Revanche für die denkwürdige Halbfinal-Pleite von 2011 gegen einen schwachen Roger Federer und siegte 6:4, 7:5, 6:3. Mit seinem ersten Roland-Garros-Triumph könnte der 25-Jährige als erst dritter Tennisprofi alle vier Grand-Slam-Titel auf einmal halten. Zuvor war das erst Donald Budge (1938) und Rod Laver (1962 und 1969) gelungen.

Im Weg steht Djokovic allerdings noch ein scheinbar unschlagbarer Sandplatz-König Rafael Nadal, der selbst Geschichte schreiben will. Nach seiner Gala beim 6:2, 6:2, 6:1 gegen David Ferrer greift er nach seinem siebten French-Open-Titel - und damit nach dem alleinigen Paris-Rekord von Legende Björn Borg.

"Djoker" den Tick kühler

Der an drei gesetzte Vorjahresfinalist Federer erwischte gegen Djokovic den besseren Start in einem intensiven, aber nicht hochklassigen Match bei windig-nass-kaltem Wetter. Ihm gelang zum 3:2 das erste Break, allerdings kassierte der Roland-Garros-Sieger von 2009 prompt das Rebreak. In den Big-Point-Situationen war der "Djoker" einen Tick cooler und durchbrach das Service des sechzehnfachen Grand-Slam-Turniersiegers erneut zum 6:4.

Rafael Nadal, dominant.

Rafael Nadal, dominant.

(Foto: AP)

Im zweiten Satz lag der 30-jährige Schweizer sogar schon mit Doppelbreak 3:0 und noch mit 5:3 in Front, fing sich aber insgesamt unerklärliche vier Aufschlagverluste ein. Im dritten Durchgang verwandelte Djokovic nach einer Partie, die gerade wegen unerklärlich vieler leichter Fehler Federers von der Klasse hinter den immensen Erwartungen zurückblieb, seinen zweiten Matchball nach gerade einmal 2:05 Stunden Spielzeit.

Nadal mehr als souverän

Aus dem Trio der "drei Musketiere" des Herren-Tennis präsentierte sich einzig Nadal bärenstark. Auch durch eine Regenunterbrechung ließ er sich nicht von seiner Mission abbringen und deklassierte den Weltranglisten-Sechsten Ferrer in nur 1:46 Stunden Spielzeit. "Das war mein bisher bestes Match hier in diesem Jahr", sagte der 26-Jährige, der am Bois de Boulogne 2012 ohne Satzverlust blieb.

Nach dem einseitigen Match und Nadals 51. Satzgewinn auf roter Asche in Serie sprachen in Frankreichs Hauptstadt nicht wenige von einer perfekten Leistung. "Ich glaube nicht an Perfektion. Ich habe ein sehr solides Match bei nicht einfachen Bedingungen gespielt", kokettierte Nadal. Später musste er dann aber doch einräumen: "Vielleicht habe ich heute alles richtig gemacht."

"David tut mir leid"

Für seinen Gegner fand Nadal tröstende Worte: "Ich konnte nicht erwarten, so in einem Roland-Garros-Halbfinale gegen einen der besten Spieler der Welt zu gewinnen. David tut mir sehr leid. Er ist einer meiner besten Freunde auf der Tour." Nadal, den die "L'Equipe" jüngst als "bestialisch" bezeichnet hatte, feierte seinen 51. Sieg im 52. French-Open-Match. "Ich konnte nichts machen", gab Ferrer zu.

Nadal bestätigte damit die Tennis-Granden von John McEnroe über Mats Wilander bis Borg, die dieser Tage alle über Nadal ins Schwärmen geraten sind. Borg, als sechsfacher Paris-Champion (noch) gemeinsamer Rekordhalter mit Nadal, meinte kürzlich beeindruckt: "Für mich ist Rafa der beste Sandplatzspieler der Geschichte." Wilander sagte: "Nadal ist besser als jemals zuvor." Und davon konnten sich alle 15.000 staunenden Zuschauer auf dem ausverkauften Centre Court Philippe Chatrier überzeugen - darunter auch Promis wie US-Rapper Jay-Z und Boris Becker.

Quelle: ntv.de, dpa

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