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"Das war so sinnlos" Doll schiebt bei erneuter Bö-Show massiv Frust

Wieder einmal nicht zu stoppen: Johannes Thingnes Bö.

Wieder einmal nicht zu stoppen: Johannes Thingnes Bö.

(Foto: IMAGO/Bildbyran)

Die deutschen Biathleten verpassen bei einer erneuten Machtdemonstration von Superstar Johannes Thingnes Bö im ersten Rennen nach der Heim-WM das Podest klar. Besonders wütend ist Benedikt Doll. Roman Rees dagegen staunt über den Norweger.

Erst kündigte er freudig die Fortsetzung seiner Karriere an, dann folgte für Benedikt Doll die Enttäuschung im Sprint: Bei der erneuten Biathlon-Show von Überflieger Johannes Thingnes Bö überwog beim 32-Jährigen nach Platz zwölf der Frust über seine beiden Fehler im Liegendschießen. "Da wusste ich, dass die Top-Platzierung weg ist. Das war so sinnlos und ist sehr ärgerlich", sagte Doll nach dem ersten Weltcup-Rennen seit der Heim-WM in der ARD.

Schon die Titelkämpfe in Oberhof waren für die deutschen Männer nicht nach Wunsch gelaufen und medaillenlos geblieben - auch zum Auftakt des Saison-Endspurts im tschechischen Nove Mesto lagen die Podestplätze in einiger Entfernung. Roman Rees war als Achter bester Biathlet des Deutschen Skiverbandes (DSV). Was den Deutschen einmal mehr blieb, war die pure Bewunderung für den großen Dominator. "Bei ihm kommt alles zusammen. Sein Stehendschießen ähnelt schon einer Showeinlage", sagte Roman Rees. "Ich habe mich läuferisch ganz gut gefühlt. Im Ziel war ich über den Rückstand erschrocken. Ich weiß nicht, wie er das macht", fügte Justus Strelow an.

Er - das ist natürlich Johannes Thingnes Bö, fünffacher Weltmeister von Oberhof. Er dominierte das Rennen über 10 km mit null Schießfehlern einmal mehr nach Belieben. Der 29-Jährige siegte 30 Sekunden vor seinem Bruder Tarjei Bö (0). Den norwegischen Vierfach-Triumph machten Vetle Sjaastad Christiansen (1/+1:15,2) und Endre Strömsheim (0/+1:17,9) perfekt.

"Man kann nicht feiern ..."

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Für Bö war es bereits der zwölfte Einzel-Weltcup-Sieg in diesem Winter, dazu kommen vier Erfolge mit der Staffel. Der Gesamtweltcup ist dem Dominator kaum mehr zu nehmen. Ob er denn seinen WM-Triumph mit sieben Medaillen gar nicht gefeiert habe, wurde Bö gefragt. Er guckte etwas ungläubig. "Man kann nicht feiern, es kommt immer das nächste Rennen", sagte er lapidar. Auch am Samstag im Verfolger über 12,5 km geht der Sieg nur über Bö. Rees (1) geht dann mit 1:27,4 Minuten Rückstand ins Rennen. Er hat wie Doll (+1:45,0) aber immerhin Rang drei noch im Blick.

Immerhin gab es vor dem Rennen gute Nachrichten von Doll. Er werde "noch ein Jahr machen. Danach ist es dann aber vorbei", sagte der Sprint-Weltmeister von 2017 der Sportschau. "Es ist gut", so Doll, "wenn klare Verhältnisse herrschen. Es macht mir immer noch Spaß." Manchmal zumindest. Am Freitag (16.10 Uhr/ARD und Eurosport) geht es mit dem Sprint der Frauen über 7,5 km weiter. Im Fokus steht vor allem Sprint-Weltmeisterin Denise Herrmann-Wick. "Die Heim-WM war mit unglaublichen Emotionen ein großartiges Erlebnis", sagte die Olympiasiegerin. Sie habe "ein paar Tage gebraucht, um mich zu regenerieren". Aber nun sei sie "bereit für das letzte Trimester".

Quelle: ntv.de, tno/sid

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