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Toiletten-Skandal um Shevchenko Dreister Betrugsversuch sorgt für Wirbel in der Schachwelt

Kirill Shevchenko bestreitet die Vorwürfe gegenüber den Turnierverantwortlichen.

Kirill Shevchenko bestreitet die Vorwürfe gegenüber den Turnierverantwortlichen.

(Foto: IMAGO/NurPhoto)

Die Schachwelt wird von einem dreisten Betrugsversuch aufgewirbelt. Verantwortlich ist der ukrainische Großmeister Kirill Shevchenko, der bei den spanischen Mannschaftsmeisterschaften auf frischer Tat ertappt und vom Turnier ausgeschlossen wird.

Die Schachwelt hat ihren nächsten Skandal. Urheber ist der Ukrainer Kirill Shevchenko, der in zwei seiner Partien bei den spanischen Mannschaftsmeisterschaften offenbar auf dreiste Art und Weise betrogen hat. Laut Angaben des spanischen Schachverbandes fanden die Ausrichter in den Toilettenräumen des Veranstaltungsgebäudes ein Smartphone, das der Nummer 69 der Weltrangliste zugeordnet werden konnte. Shevchenko wird vorgeworfen, sich aus dem Spielraum zurückgezogen und sein Handy als illegale Hilfe verwendet zu haben.

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Der Ukrainer wurde anschließend vom Turnier ausgeschlossen, die beiden Partien zu Gunsten seiner Gegner gewertet. Dazu kündigte der verantwortliche Schiedsrichter an, den zuständigen Verbänden einen vollständigen Report der Ereignisse zukommen lassen zu wollen. Shevchenko selbst äußerte sich nicht zu den Vorwürfen. Medienanfragen ließ er unbeantwortet. Gegenüber den Verantwortlichen bestritt er den Betrugsversuch.

Die Beweise belasten den Großmeister jedoch schwer. Das auf der Toilette gefundene Smartphone konnte ihm eben klar zugeordnet werden. Neben dem Telefon wurde eine handschriftliche Nachricht gefunden, auf der unter anderem stand "¡No toques!" (zu deutsch: "Nicht anfassen"). Die Vergleiche mit der Handschrift des Ukrainers auf den offiziellen Spielberichtsbögen ergaben einen Volltreffer.

Großmeister wartet vor besetzter Toilette

Das verdächtige Verhalten wurde von einem Gegner an den Schiedsrichter weitergegeben. Shevchenko verließ den Spielraum während seiner Partien mehrfach, ohne sich ordnungsgemäß abzumelden. Ein Mitglied des Organisationskomitees beobachtete den Ukrainer daraufhin, wie er vor der besetzten Toilette wartete, in der das Handy gefunden wurde, obwohl eine andere Toilette zu diesem Zeitpunkt frei war.

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Der Fall schlägt so hohe Wellen, weil Shevchenko zur erweiterten Weltspitze gehört. "Das ist wahrscheinlich der beste Spieler, der jemals mit heruntergelassenen Hosen erwischt wurde", sagte der norwegische Schach-Experte Kristoffer Gressli gegenüber "NRK". "Das ist brutal. Er ist unglaublich gut, deswegen verstehe ich nicht, warum er betrügen sollte."

Auch "chess.com"-Autor Tarjei Svensen sprach von einem "schockierenden" Vorfall, warnte gleichzeitig aber trotz der erdrückenden Beweislage vor einer Vorverurteilung: "Er wurde noch nicht für schuldig befunden und wir kennen nicht alle Umstände." So sieht es auch die Weltklasse-Spielerin Susan Polgar, die auf Twitter/X schrieb: "Ein Telefon auf der Toilette! Ein trauriger Tag für den Schach-Sport. Aber denkt dran: Jeder ist unschuldig, bis seine Schuld bewiesen ist."

Quelle: ntv.de, tno/sport.de

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