Sport

Eklat Drummond im "Liege-Streik"

Der US-Sprinter Jon Drummond hat vehement gegen seine Disqualifikation im zweiten 100-m-Viertelfinallauf der Leichtathletik-WM protestiert. Minutenlang blieb der 34-jährige Staffel-Olympiasieger von 2000 auf der Bahn vier liegen und verhinderte zunächst den Neustart des Rennens.

Nach dem "Liege-Streik" kehrte der zornige Kalifornier trotz des Verweises an den Startblock zurück. Der Starter schoss aber das Rennen nicht an, so dass alle Teilnehmer des Laufs die Bahn verließen und die rund 45 000 Zuschauer im Stade de France ratlos waren.

"Ein Albtraum"

Das Verhalten des Kaliforniers wurde von seiner Kollegin Marion Jones heftig kritisert. "Das, was passiert ist, ist ein Albtraum für den Internationalen Leichtathletik-Verband (IAAF)", meinte die Sprint-Olympiasiegerin zu dem skandalträchtigen Wirbel.

"Dies ist ein unwürdiges Schauspiel", sagte auch Clemens Prokop, der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Aufmerksam beobachtete auch Jacques Rogge, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), das Treiben.

Neue Fehlstartregel, "der Ruin des WM"

Der Sieger des Skandal-Laufes Ato Boldon (Trinidad) hat dennoch Drummond unterstützt und Recht gegeben. "Die neue Regel ist der Ruin der Weltmeisterschaft. Irgendwann musste es mal einen prominenten Läufer treffen", schimpfte Boldon. Nach dieser neuen Fehlstartregel wird der Verursacher des zweiten zu schnellen Starts unabhängig vom ersten Fehlstarter disqualifiziert.

"Da gibt es ein Computersystem, das ist kein menschlicher Fehler ", zeigte IAAF-Vizepräsident Helmut Digel kein Verständnis für die Pfiffe der Zuschauer, als der zweite Lauf nach dem dritten Viertelfinale ohne Drummond. Auch der Jamaikaner Asafa Powell erhielt die Rote Karte, da er ebenfalls unter der erlaubten Reaktionszeit von 0,1 Sekunden geblieben ist. Bei Drummond waren 0,052 Sekunden gemessen worden.

Quelle: ntv.de

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