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Motorrad-WM-Lauf in Estoril Durch Rossis Sieg alles offen

Valentino Rossi hat beim Motorrad-WM-Lauf von Portugal in Estoril die vorzeitige Krönung von Casey Stoner verhindert, Wild-Card-Pilot Stefan Bradl jubelte derweil in der Achtelliterklasse über sein bestes Ergebnis. Der Zahlinger kam auf Rang sechs und sorgte damit erneut für einen Top-Ten-Platz der deutschen Fahrer. Bradl wäre sogar in der Lage gewesen, um den Sieg zu kämpfen, den am Ende der Spanier Hector Faubel (Aprilia) einfuhr. In der 250-ccm-Klasse setzte sich Faubels Landsmann Alvaro Bautista durch.

Bradl bekam sich vor Freude kaum ein. Schon bei der Zieldurchfahrt jubelte der 17-Jährige. In der Box sprach er von einem starken Rennen. "Nach dem schlechten Start hieß es nur Augen zu und Vollgas", erzählte Bradl, der sich von Platz 15 nach der ersten Runde immer weiter nach vorn arbeitete. Vater Helmut bezeichnete den Grand-Prix-Auftritt als hammerhartes Rennen seines Sohnes. "Wenn er den Start nicht verschläft, fährt er vorn mit, das muss das Ziel der Zukunft sein. Man muss ihm noch etwas Zeit geben", sagte der frühere WM-Zweite. Sandro Cortese dagegen war nach seinem Sturz in der neunten Runde unglücklich. "Ich habe noch einen kleinen Schock, aber die Verletzungen halten sich mit ein paar Prellungen in Grenzen", meinte der Berkheimer.

In der "Königsklasse" MotoGP hätte Stoner 15 Punkte mehr als Rossi einfahren müssen, um schon vier Rennen vor dem Ende die Weltmeisterschaft feiern zu können. Doch der Altmeister schlug zurück, gewann und verwies Stoner auf Platz drei. Dennoch kann der Ducati-Pilot den Sekt im Eisfach lassen. Schon beim nächsten Rennen in Motegi am kommenden Sonntag wird Stoner Titelträger, wenn er vor Rossi ins Ziel kommt.

Der einzige Deutsche in dieser Klasse, Alexander Hofmann, schied frühzeitig aus. Wütend warf der Bochumer seine Dienstkleidung in die Ecke und verschwand wortlos in seinem Wohnwagen. Zunächst musste er mit dem Ersatzmotorrad aus der Boxengasse starten, dann gab auch die zweite Ducati den Geist auf. Schon vor dem Rennen hatte Hofmann Frust abgelassen: "Die Hand funktioniert, das Motorrad nicht".

Dirk Heidolf aus Hohenstein-Ernstthal erfüllte nach trostlosen Wochen wieder einmal die Forderungen seines Teamchefs Stefan Kiefer nach aggressiverer Fahrweise. Damit schaffte der Aprilia-Pilot Rang elf und bescherte sich nachträglich ein angenehmes Geschenk zum 31. Geburtstag. Seinen Arbeitsplatz im Kiefer-Team aber dürfte er damit dennoch nicht retten können.

Von Stefano Bruckner, dpa

Quelle: ntv.de

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