"Es war ein hartes Spiel" EM-Held Wolff hadert nach Sekunden-Krimi
15.02.2024, 10:39 Uhr
Andreas Wolff ärgerte sich über sich selbst.
(Foto: IMAGO/Newspix)
Der deutsche Handball-Rekordmeister THW Kiel holt zum ersten Mal seit 13 Jahren einen Punkt beim polnischen Topklub Kielce. Dessen Torwart, der deutsche Handball-Held Andreas Wolff, ärgert sich über sich selbst.
Handball-Rekordmeister THW Kiel hat in der Champions League einen Auswärtscoup knapp verpasst. Die Mannschaft von Trainer Filip Jicha holte nach langer Führung bei Industria Kielce um den deutschen Nationalkeeper Andreas Wolff ein 36:36 (17:15). Kurz vor dem Ende drehte der polnische Vorjahresfinalist die Partie, doch Niclas Ekberg sicherte den Norddeutschen zwei Sekunden vor der Schlusssirene immerhin noch einen Punkt.
Ekberg und Eric Johansson waren mit je sieben Treffern die besten Schützen der Kieler, die seit fast 14 Jahren in der "Hala Legionow" von Kielce nicht mehr gewonnen haben. Zum zuvor letzten Mal hatte man 2011 einen Punkt in Kielce geholt. Wolff war im Tor bei den favorisierten Gastgebern zunächst kaum ein Faktor, in der Schlussphase lief der Torhüter dann aber heiß. Der 32-Jährige kam insgesamt auf 13 Paraden.
"Wir hatten die Chance, die zwei Punkte zu holen", sagte Wolff, der vor seinem Wechsel nach Polen 2019 drei Jahre für Kiel gespielt hatte, nach der Partie: "Das ist bitter. Ich hätte besser spielen können. Es war ein hartes Spiel, aber immerhin haben wir einen Punkt geholt." Wolff war vor rund zwei Wochen zum besten Torwart der Handball-Europameisterschaft in Deutschland gewählt worden, mit Weltklasseleistungen in Serie hatte er dem DHB-Team maßgeblich den Einzug ins Halbfinale ermöglicht.
Nach einem dominanten Auftakt der Polen kam Kiel, das nur noch in der Königsklasse eine reelle Titelchance besitzt, immer besser in die Partie. Die Norddeutschen hielten lange eine Drei-Tore-Führung, angetrieben vom frenetischen Publikum drehte Kielce das Spiel aber. Dann rettete Niclas Ekberg den Kielern noch den wichtigen Punkt. "Es war ein großes Match mit ganz viel Tempo und ganz vielen unterschiedlichen Arten, Handball zu spielen. Ich bin sehr glücklich, dass es uns endlich gelungen ist, hier in Kielce zumindest einen Punkt zu holen - vor allen Dingen, wenn man betrachtet, wie das Spiel am Ende lief", sagte der Schwede. "Ich bin sehr stolz, diesen Punkt hier gewonnen zu haben. Was er wert sein kann, wird man am Ende sehen."
Bei nur noch drei ausstehenden Spielen führen die Norddeutschen die Gruppe A mit 16 Punkten vor Kielce und Paris St. Germain (beide 13) an. Nur die zwei besten Teams der beiden Achtergruppen ziehen direkt ins Viertelfinale ein. Die Mannschaften auf den Plätzen drei bis sechs qualifizieren sich für das Achtelfinale.
Quelle: ntv.de, ter/sid