Sport

Paralympics sind eröffnet Ein starkes Zeichen mit Afghanistan-Flagge

Die Athleten Afghanistans fehlen.

Die Athleten Afghanistans fehlen.

(Foto: dpa)

Der japanische Kaiser hat die Spiele eröffnet: Nach Olympia finden bis zum 5. September die Paralympics in Tokio statt. In 22 Sportarten kämpfen Athletinnen und Athleten um Medaillen. Unter den mehr als 4000 Teilnehmenden sind 134 Deutsche in Japan dabei. Gänsehaut gibt es bei einem Land, das fehlt.

Der japanische Kaiser Naruhito hat die 16. Paralympischen Sommerspiele in Tokio eröffnet. Der Tenno sprach um 22.08 Uhr Ortszeit die traditionelle Begrüßungsformel - pandemiebedingt ohne Zuschauer. An der Spitze der deutschen Mannschaft trugen Rollstuhlbasketballerin Mareike Miller und Radfahrer Michael Teuber die Fahne ins Olympiastadion. Deutschland marschierte vor den Augen von Japans Premierminister Yoshihide Suga und IPC-Chef Andrew Parsons als 103. Team ein.

In Tokio stehen bis zum 5. September insgesamt 539 Entscheidungen in 22 Sportarten auf dem Programm. Insgesamt nehmen an den Spielen in Japan rund 4400 Sportler aus 161 Ländern teil, dazu kommt als 162. Delegation das Flüchtlingsteam. Für Deutschland gehen 134 Para-Athleten und drei Guides an den Start.

"Ich kann es nicht glauben, dass wir tatsächlich hier sind", sagte Andrew Parsons, Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) mit Blick auf die einjährige Verschiebung: "Von morgen an beginnen die paralympischen Athleten wieder, die Welt zu verändern." IOC-Präsident Thomas Bach war als Gast 16 Tage nach Ende der Olympischen Spiele für die Feier nach Tokio zurückgekehrt.

Floors trägt die olympische Flagge

Für einen besonderen emotionalen Moment sorgte das Hereintragen der Flagge von Afghanistan. Eigentlich hätten Athleten in Tokio dabei sein wollen, doch sie fehlen wegen der Machtübernahme der Taliban und dem Krieg im eigenen Land. Ihre Flagge wurde von einem Volunteer ins Stadion gebracht.

Eine große Ehre wurde dem deutschen Leichtathleten Johannes Floors zuteil. Er durfte als einer von sechs Teilnehmenden die olympische Flagge ins Stadion tragen. Der Prothesensprinter ist Weltrekordhalter über 100, 200 und 400 Meter.

Die Bundeskanzlerin wünsche "allen Athletinnen und Athleten erfolgreiche Wettkämpfe und - trotz der besonderen pandemischen Umstände - unvergessliche sportliche Momente", ließ Merkel über Regierungssprecher Steffen Seibert via Twitter verlauten. Auch Bundesinnenminister Horst Seehofer wünschte der deutschen Delegation viel Erfolg. "Für viele Athletinnen und Athleten geht mit dem Beginn der paralympischen Sommerspiele in Tokio ein Lebenstraum in Erfüllung", sagte Seehofer: "Ich wünsche allen erfolgreiche Spiele und auch das kleine, notwendige Quäntchen Glück."

Überlagert werden die Paralympics aber auch weiterhin vom leidigen Corona-Thema. In der japanischen Hauptstadt gilt nach wie vor der Notstand, in den vergangenen Tagen wurden Rekordwerte an Neuinfektionen (über 25.000) registriert. Die Lage in den Krankenhäusern gilt als äußerst angespannt. Man werde "alle Maßnahmen ergreifen", betonte OK-Präsidentin Hashimoto Seiko bei der Eröffnungsfeier, "um sichere Spiele zu ermöglichen".

Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid

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