Finale um die Eishockey-Meisterschaft Eisbären haben ersten Matchball
19.04.2011, 14:56 UhrDie Statistik spricht für die Eisbären Berlin, die Erfahrung auch - dennoch will sich Vorrundenprimus EHC Wolfsburg im dritten Finale um die deutsche Eishockey-Meisterschaft gegen den Angstgegner noch nicht geschlagen geben. "Wir werden fighten bis zum Umfallen", tönt Trainer Pavel Gross.
Der Gedanke an eine Meisterfeier im fremden Revier schmeckt den Eisbären Berlin ganz und gar nicht, doch auf eine Verlängerung im nervenaufreibenden Finale haben sie noch viel weniger Lust. "Wir spielen in Wolfsburg nicht Larifari. Ich habe keinen Bock auf ein viertes Spiel, langsam tut einem alles weh", sagte Florian Busch vor dem dritten und möglicherweise letzten Play-off-Finale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ab 19.35 Uhr beim EHC Wolfsburg.
Der ehemalige Nationalspieler war beim packenden 5:4 am Sonntag mit zwei Treffern maßgeblich daran beteiligt, dass Berlin nur noch ein Sieg vom Triumph entfernt ist. Wenn es nach der Statistik geht, ist den Berlinern der fünfte Meistertitel der Vereinsgeschichte nicht mehr zu nehmen: Weder zu Bundesligazeiten noch in der DEL hat ein Klub eine 2:0-Führung in einer "Best of Five"-Finalserie noch aus den Händen gegeben. Zudem haben die Berliner mittlerweile zehn Spiele in Folge gegen Wolfsburg gewonnen.
Psychologisch sind die Eisbären also im Vorteil, doch Wolfsburg präsentierte sich in beiden bisherigen Partien auf Augenhöhe. "Ich bin kein Wahrsager, und eine Hexe bin ich auch nicht. Man kann in dieser Serie nichts voraussagen", meinte Busch.
"Werden fighten bis zum Umfallen"
Eines kann man aber mit Bestimmtheit sagen: Vorrundenprimus Wolfsburg wird sich nicht bloß zum Gratulieren in der heimischen Arena einfinden. "Wir werden fighten bis zum Umfallen", kündigte Grizzlys-Trainer Pavel Gross an. Allerdings hat der Finaldebütant die vergangenen zehn Duelle gegen Angstgegner Berlin verloren. "Das ist Wahnsinn. Das muss jetzt aufhören", forderte EHC-Manager Charly Fliegauf.

In den beiden ersten Partien war der Puck hart umkämpft. Am Ende jubelten jeweils die Berliner.
(Foto: dapd)
Bislang gab im packenden Duell zweier gleichwertiger Teams die größere Erfahrung den Ausschlag für Berlin. Im Kern ist es die gleiche Mannschaft, die seit 2005 vier Meistertitel gewonnen hat. Selbst relativ junge Spieler wie Busch (26), der neunfache Play-off-Torschütze Andre Rankel (25) oder Frank Hördler (26) haben mehr Play-off-Erfahrung als alle Wolfsburger zusammen. Dazu kommen Haudegen wie Kapitän Stefan Ustorf oder ewige Eisbär Sven Felski.
"So macht Eishockey Spaß"
"In engen Situationen treffen wir die richtigen Entscheidung", erklärte Felski, der Eisbären-Manager Peter John Lee für diesen Umstand verantwortlich machte: "Das ist sein Verdienst. Er lässt uns seit Jahren im Kern zusammenspielen. Dadurch konnten gerade die jungen Spieler viel Erfahrung sammeln, die ihnen jetzt hilft."
Egal, wer am Ende den Pott in die Höhe stemmen darf, für DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke ist das tempo- und torreiche Finale schon jetzt ein Gewinn. "Die Serie ist hochinteressant. Es spielen zwei Teams auf Augenhöhe, die sich nichts schenken. So macht Eishockey Spaß", sagte der Liga-Boss.
Quelle: ntv.de, sid