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"Das war noch nicht perfekt" Eisenbichler fliegt zum Qualifikationssieg

Beinahe schwerelos dominiert Markus Eisenbichler die Konkurrenz.

Beinahe schwerelos dominiert Markus Eisenbichler die Konkurrenz.

(Foto: dpa)

138 Meter reichen Skispringer Markus Eisenbichler für den ersten Platz in der Qualifikation für das traditionelle Neujahrsspringen. Für ihn ist es zwar keine perfekte Runde, immerhin glauben die DSV-Adler nun aber wieder an einen zweiten Hannawald.

Skispringer Markus Eisenbichler hat an Silvester eine echte Rakete gezündet und die Qualifikation für das Neujahrsspringen der 65. Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen gewonnen. Der 25-Jährige aus Siegsdorf flog auf starke 138,0 Meter und weckte Hoffnungen auf den ersten deutschen Tagessieg auf der Olympiaschanze seit 15 Jahren. "Es war nur die Quali. Aber es ist schön, dass ich die Schanze ganz gut im Griff habe", sagte Eisenbichler mit Blick auf den Wettkampf am Sonntag.

Markus Eisenbichler kann sein Glück kaum fassen.

Markus Eisenbichler kann sein Glück kaum fassen.

(Foto: imago/Eibner Europa)

Eisenbichler holte sich mit 141,8 Punkten die Prämie von 2000 Euro vor Oberstdorf-Sieger Stefan Kraft (139,9) und dessen österreichischen Landsmann Manuel Fettner (138,4). Eisenbichler, am Freitag in Oberstdorf noch auf Rang sechs, hatte schon im Training mit den Plätzen eins und drei seine Topform unter Beweis gestellt. "Das war trotzdem noch nicht perfekt, da geht noch was. Ich hoffe, dass es Sonntag voll wird, dann werden wir sehen", sagte Eisenbichler.

An Neujahr wartet allerdings ein besonderes K.o.-Duell: Gegner ist Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch aus Polen, der auf die Qualifikation verzichtete. Letzter deutscher Tagessieger in Garmisch war Sven Hannawald bei seinem legendären Vierfachtriumph in der Saison 2001/2002. Severin Freund hatte vergangenen Winter als Dritter immerhin das Podest erreicht.

Davon jedoch ist der Weltmeister derzeit weit entfernt - in der Qualifikation reichte es nur zum 20. Platz. "Das war wieder nichts. Das Leben als Skispringer ist manchmal bescheiden. Das Einzige, was im Moment hilft, ist Geduld", sagte Freund, der am Freitag ebenfalls nur Rang 20 belegt hatte.

Sieben weitere Springer dabei

Insgesamt qualifizierten sich neun der zwölf deutschen Skispringer für den Wettbewerb. Zweitbester DSV-Adler war Stephan Leyhe als Neunter. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Sprung. Mein nächstes Ziel ist es, die Top 10 zu knacken. Ich bin in den letzten Tagen irgendwie ein bisschen lockerer geworden, nicht mehr so verkrampft. Das macht im Skispringen schon viel aus", sagte Leyhe.

Zudem gelang Richard Freitag (12.), Andreas Wellinger (16.), Karl Geiger (21.), Andreas Wank (24.), Pius Paschke (34.) und dem 17 Jahre alten Constantin Schmid (45.) der Sprung in den Wettbewerb. Ausgiebig Silvester feiern dürfen dagegen Felix Hoffmann (52.), Johannes Schubert (63.) und Team-Olympiasieger Marinus Kraus (64.), die nicht den Sprung unter die besten 50 schafften. Für das Trio ist damit auch die Tournee bereits beendet, da Schuster für die Stationen in Innsbruck und Bischofshofen nur sechs Springer nominieren darf.

Sicher dabei ist dann Eisenbichler. "Markus hat hier einen guten Auftakt hingelegt. Er muss auf seine Fähigkeiten vertrauen und nicht das Haar in der Suppe suchen. Wir lenken ihn mit Alltagsgeschichten ein bisschen ab", sagte Bundestrainer Werner Schuster über den derzeit besten deutschen Weitenjäger.

Quelle: ntv.de, Erik Roos und Christoph Leuchtenberg, sid

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