Russland verhindert NHL-Wechsel Eishockey-Star wird zum Strafdienst in Arktis verbannt
04.07.2022, 11:03 Uhr
Er wollte in die NHL, jetzt sitzt er in der Arktis fest: Iwan Fedotow.
(Foto: REUTERS)
Auch als verdienter Olympiamedaillen-Gewinner ist Iwan Fedotow nicht vor harten Strafen gefeit. Der Eishockey-Star will von Russland in die NHL wechseln, doch das wird ihm untersagt. Nach seiner Festnahme am Freitag kommt nun heraus: Er soll auf eine Militärbasis in der Arktis strafversetzt werden.
Der wegen angeblicher Wehrdienstverweigerung festgenommene russische Eishockey-Nationalspieler Iwan Fedotow wird wohl auf eine Militärbasis auf der Arktis-Insel Nowaja Semlja strafversetzt. Das berichtet die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf einen Informanten in den russischen Sicherheitsorganen. Fedotow wollte seinen bisherigen Klub ZSKA Moskau verlassen, um in der nordamerikanischen Eishockeyliga NHL zu spielen.
Fedotow wurde am Freitag in St. Petersburg nach dem Training von Unbekannten festgehalten und in einen Kleinlaster verfrachtet. Später wurde bekannt, dass der Silbermedaillen-Gewinner der Olympischen Spiele in Peking in ein Kreiswehrersatzamt gebracht und dort festgehalten wurde. Nach mehrstündigem Aufenthalt wurde dem Sportler schlecht und er musste mit dem Krankenwagen in eine Klinik gefahren werden.
Am Sonntag wurde Fedotow dann zum Marinestützpunkt Seweromorsk, nördlich von Murmansk, gebracht. "Voraussichtlich wird er seinen Dienst in einer der Militäreinheiten ableisten, die auf der Insel Nowaja Semlja im Nordpolarmeer liegen", sagte ein anonymer Sprecher der russischen Sicherheitsorgane. Nowaja Semlja ist auch als ehemaliges sowjetisches Atomtestgelände bekannt.
Fedotow wollte ab der kommenden Saison für die Philadelphia Flyers in der NHL auflaufen. In der zurückliegenden Saison hatte der russische Nationalspieler als Torwart mit ZSKA Moskau den Gagarin Cup gewonnen. Sein Vertrag lief Ende Juni aus. Der Kolumnist Anton Orech vermutet, dass die Einberufung Fedotows damit zusammenhängt, dass die ZSKA-Führung verärgert über den Wechsel war. Als Spieler von ZSKA war der 25-jährige Fedotow offiziell Angehöriger der russischen Streitkräfte.
Quelle: ntv.de, ara/dpa