Macher schon zufrieden Eishockey-WM ein Erfolg
14.05.2010, 15:42 UhrDie Eishockey-WM in Deutschland ist sportlich und finanziell bisher Erfolg. Nach der ersten Woche sind die Organisatoren voll zufrieden. Vor allem in Köln ziehen Deutschland und Russland die Fans an, weitere Bestmarken nach dem Weltrekord-Auftakt scheinen möglich.

Volle Hallen, gute Stimmung: Die Fans machen die Eishockey-WM zum Erfolg.
(Foto: dpa)
Meist volle Arenen, tolle Stimmung, viele Überraschungen: Die 74. Eishockey-WM in Deutschland ist bereits nach der Vorrunde ein Erfolg. "Das lässt an keiner Stelle irgendwelche Wünsche offen", sagte der Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), Uwe Harnos, der Nachrichtenagentur dpa. Bereits jetzt scheint absehbar, dass die Zuschauerkalkulation übertroffen und die WM für den DEB zu einem wirtschaftlichen Erfolg wird. "Wir haben jetzt wohl schon die Marke von 400.000 verkauften Tickets erreicht und stehen damit an der wirtschaftlichen Gewinnschwelle", sagte Harnos.
Insgeheim spekuliert der DEB gar auf die Marke von 500.000 Zuschauern. Der WM-Rekord steht bei 552.097 aus dem Jahr 2004 in Tschechien. Bislang strömten 300.017 Besucher zu den 24 Vorrundenspielen in Köln, Mannheim und zum Auftakt auf Schalke. Die dort erreichten, bislang bei einem Eishockeyspiel weltweit einmaligen 77.803 Zuschauer tragen erheblich zur positiven Bilanz bei. Im Schnitt kamen bisher 12.505 Zuschauer. Die WM in Deutschland liegt damit derzeit deutlich über den 11.078 Zuschauern, die als bester Durchschnittswert bei der WM 1979 in Moskau erreicht wurden. "Das bisherige Ergebnis übertrifft sicher unsere Erwartungen", sagte DEB- Generalsekretär Franz Reindl erfreut.
"Die richtigen Spiele kommen jetzt"
Dabei machte Mannheim am Anfang Probleme, bei einigen Partien war die Halle nur zu einem Viertel besetzt. "Die richtigen Spiele kommen jetzt", sagte Reindl dazu. In der Tat waren die Spitzenspiele zwischen Kanada und der Schweiz sowie Schweden und Tschechien mit je 12.500 Zuschauern ausverkauft. Dadurch liegt die Hallenauslastung immerhin bei knapp 50 Prozent, im deutschen Spielort Köln ist sie mit 73 Prozent deutlich höher. Beim Spiel zwischen Russland und der Slowakei sorgten 18.522 Fans für eine weitere Bestmarke. Es war das bestbesuchte WM-Vorrundenspiel ohne Beteiligung des Heimteams.
Auch die Akteure sind begeistert von der Stimmung. "Es ist einfach ein starkes Gefühl als Spieler, wenn man das Eis betritt und 18.000 Zuschauer jubeln einem zu", sagte Deutschlands Stürmer Daniel Kreutzer. Und sportlich bekommen die Zuschauer gute Leistungen zu sehen, obwohl beim olympischen Turniers im Februar deutlich mehr NHL- Stars dabei waren. "Das Niveau ist hervorragend", lobte Kanadas Teammanager und NHL-Legende Mark Messier.
Olympiasieger Kanada bekam die Leistungsstärke vermeintlicher Außenseiter beim unerwarteten 1:4 gegen die Schweiz zu spüren. "Eine WM im Olympia-Jahr ist immer eine WM der Jungstars und der Überraschungen", erklärte Russlands Torwart-Legende Wladislaw Tretjak. Die größte Enttäuschung ist der Olympia-Zweite USA, der auf und neben dem Eis nicht immer die beste Einstellung zeigte und ab Samstag den ersten Abstieg seit 28 Jahren vermeiden will.
Quelle: ntv.de, Carsten Lappe und Christian Hollmann, dpa