Formel 1 / GP von Österreich Empörung über Bremsbefehl
14.05.2001, 19:58 UhrFerrari steht nach dem Bremsbefehl für Rubens Barrichello, der seinem "Chef" Michael Schumacher beim Großen Preis von Österreich wenige Meter vor dem Ziel den zweiten Platz schenken musste, im Kreuzfeuer der Kritik.
"Wenn man den Sport kastriert, ist er vielleicht eines Tages nicht mehr interessant", kommentierte DaimlerChrysler-Vorstand Jürgen Hubbert in Zeltweg die Ferrari-Teamorder, die Schumacher zwei zusätzliche Punkte im Kampf um den WM-Titel bescherte.
Sogar im Ferrari-Land Italien hagelte es Kritik, von "Schande" war die Rede, die Loyalität und Integrität der ruhmreichen Scuderia wurde offen in Frage gestellt. "Es ist enttäuschend, zu sehen, wie der prestigeträchtigste Rennstall der Welt schäbige Tricks benutzt, um ein Ergebnis zu verbessern", schrieb Corriere dello Sport.
"DasTeam hat clever reagiert, ich finde das vernünftig", kommentierte Michael Schumacher die umstrittende Stallorder. "So lange wir nicht gegen Regeln verstoßen, ist das fair. Es geht um viel Geld, und am Ende zählt nur der WM-Titel."
Ferrari-Teamchef Jean Todt hatte Barrichello gleich siebenmal über Funk aufgefordert, Schumacher vorbeizulassen. Fünf Runden lang sträubte sich der Brasilianer, dann überließ er dem Weltmeister wie befohlen die Vorfahrt.
Während sich indes am Fahrstil von Juan Montoya die Geister scheiden, ist der geschädigte Weltmeister nicht gut auf den Heißsporn zu sprechen. "Er hat mich bewusst abgedrängt. Er wusste, dass er von der Strecke rutscht und wollte mich mitnehmen", meinte Schumi, den Montoyas rüdes Manöver den möglichen Sieg kostete.
Montoya verzieht keine Miene. "Das ist Rennsport, ich lasse niemanden vorbei. Wenn sie nicht an mir vorbei können, sollen sie abhauen. Schumacher denkt doch nur: Ich bin Michael, also müsst ihr michvorbeilassen", sagte Kolumbiens nach Kaffee und Kokain drittbester Exportartikel.
Quelle: ntv.de