Der FC Energie Cottbus geht mit großen personellen Problemen in das brisante Saisonfinale am Samstag gegen den VfB Stuttgart. Im Auswärtsspiel beim Titel-Aspiranten fehlt neben den gesperrten Vragel da Silva, Steffen Baumgart und Timo Rost definitiv auch Kapitän Kevin McKenna. Der Innenverteidiger laboriert an einer Bauchmuskel-Zerrung und Knieproblemen. "Ich hatte seit Weihnachten viele kleinere Verletzungen und habe meistens mit Schmerzen gespielt. Mein Körper braucht eine Pause", sagte McKenna.

Er wird deshalb auch nicht im Juni für die kanadische Nationalmannschaft beim Goldcup, der Kontinental-Meisterschaft Nord-und Mittelamerikas, spielen. "Wir brauchen für die neue Saison einen fitten Kapitän", sagte Energie-Trainer Petrik Sander. Er reist mit 16 Spielern nach Stuttgart, wo die Mannschaft in einem geheim gehaltenen Hotel übernachtet und am Freitag noch ein Training absolviert. "Wir wollen uns nichts nachsagen lassen" appelliert der Coach an die Spieler, noch einmal alles zu geben. "Es gibt nicht Angenehmeres, als in einem vollen Stadion und so wichtigem Spiel anzutreten", sagte Sander.

Seitdem Cottbus den Klassenverbleib gesichert hat, konnten die Lausitzer nicht mehr punkten: In Hannover wurde 0:2 und zu Hause gegen Bayern München 0:3 verloren. "Wir haben es zwei Mal nicht geschafft, unser Leistungsvermögen abzurufen", ärgert sich Sander, dessen Team so oder so zum Meistermacher wird. Wie der Coach betonte, habe es mehr Briefe aus Schalke gegeben als aus Stuttgart.

Am Freitag gibt es ein Gespräch mit dem Berater von Torhüter Gerhard Tremmel über dessen Zukunft. "Wir wollen mit zwei gleichstarken Torhütern in die neue Saison gehen", sagte Manager Steffen Heidrich. Tremmel, der noch einen Vertrag bis 2008 in Cottbus hat, ist wie bei Hertha BSC Berlin über die Rolle des Reservisten nicht hinausgekommen und damit nicht zufrieden. Der Manager bestätigte auch eine Anfrage von Hannover 96 betreffs Torjäger Sergiu Radu, mit dem sich 96-Coach Dieter Hecking inzwischen in Berlin getroffen hat. Spekuliert wird über eine Rückkehr von Laurentiu-Aurelian Reghecampf in die Lausitz, der allerdings noch einen Vertrag beim Absteiger Alemannia Aachen bis 2009 hat.