Sport

Eichhörnchen-Mentalität gefordert Ernährungsplan von Hoeneß

Kapitän Oliver Kahn tanzte draußen auf dem Rasen noch ausgelassen zu den Gesängen der Fans, als Uli Hoeneß im "Bauch" der Münchner WM-Arena schon wieder an das große Ganze dachte. Ob es mit den erträumten drei Titeln klappen würde, wurde der Manager nach dem 2:0 gegen den VfL Wolfsburg und dem Einzug ins DFB-Pokalendspiel gefragt. "Wir wollen schön langsam wie die Eichörnchen das eine nach dem anderen machen", sagte er. Nächste Station beim Trophäensammeln: Samstag, 15.30 Uhr, in München gegen Verfolger Bayer Leverkusen.

Spitzenspiel gegen Leverkusen

"Wir haben einen starken Gegner vor uns, das muss in die Köpfe rein", appellierte Hoeneß an die freudetrunkenen Spieler. Das Finale am 19. April in Berlin gegen Borussia Dortmund müsse im Ligaendspurt aus den Gedanken verdrängt werden, ergänzte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge: "Wir müssen gegen Leverkusen gewinnen, um die Konkurrenz nicht näher herankommen zu lassen. Wir dürfen uns keinen Ausrutscher mehr erlauben."

Auch Kahn stimmte in den Appell an die Konzentration ein, als er frisch geduscht und emotional ausgeglichen zu den Gesprächen mit den Reportern erschien. "Wir müssen jetzt schauen, dass wir auch in der Bundesliga und im UEFA-Cup unsere Ziele erreichen und mitnehmen, was möglich ist. Wir müssen gegen Leverkusen Vollgas geben, dann können wir die aus dem Meisterrennen schießen", sagte er.

"Traumfinale" gegen Dortmund

Die Bayern selbst waren ja im Wettlauf um die Schale zuletzt in Cottbus etwas ins Straucheln geraten, dazu sorgte die Suspendierung von Martin Demichelis für Unruhe. "Ich hatte die Sorge, dass bei uns der Schlendrian einkehrt", bekannte Hoeneß, "aber die Mannschaft hat bewiesen, dass das eine einmalige Sache war."

Gegen harmlose Wölfe zeigte sich die Münchner Startruppe gut erholt. Franck Ribery (60.) und Miroslav Klose (66.) schossen den FC Bayern vor 62.000 Fans ins 16. Pokalendspiel, in das "Traumfinale" gegen Dortmund, wie es der Ex-Borusse Ottmar Hitzfeld formulierte.

Der Bayern-Trainer durfte beruhigt zur Kenntnis nehmen, dass sich zwei Sorgenkinder mit ansprechender Leistung zurückmeldeten: Klose überzeugte als Torschütze und Vorlagengeber, und Demichelis war nach Ansicht vieler Beobachter bester Münchner. "Martin spielt die Saison seines Lebens", lobte Bayern-Berater Paul Breitner. Er habe zeigen wollen, "was ich kann - für den Verein, die Fans, die Kollegen und den Trainer", sagte Demichelis gewohnt pathetisch.

Weitaus gelassener nahm VfL-Trainer Felix Magath die Pleite an seiner alten Wirkungsstätte auf. Der Traum vom zweiten Auftritt der Wölfe in Berlin nach 1995 sei eben geplatzt. Aber das habe man auch erwarten können, schließlich musste man ja "beim kommenden deutschen Meister spielen", wie Magath meinte.

Für Wolfsburg gehe es nun darum, "die restlichen Spiele in der Bundesliga zu nutzen, um uns zu stabilisiseren und unsere Spieler weiterzuentwickeln, damit wir in der kommenden Saison etwas weiter nach oben kommen", sagte Magath. Die aktuelle Spielzeit hat der Tabellensiebte offenbar weitgehend abgehakt.

Von Marco Mader und Thomas Niklaus, München

Quelle: ntv.de

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