Sport

Gislason schaffte Umbruch "Es ist schade": Handball-Bundestrainer verteidigt Hansi Flick

Alfred Gislason hat Großes vor.

Alfred Gislason hat Großes vor.

(Foto: IMAGO/Noah Wedel)

Hansi Flicks Ära beim DFB wird als bitter in Erinnerung bleiben, das WM-Desaster von Katar als Höhepunkt. Handball-Bundestrainer Alfred Gislason findet die Sicht auf die Arbeit seines Kollegen schade und hebt die Verdienste Flicks hervor.

Olympia-Silber in Paris war der Beleg für den erfolgreichen Umbruch bei Deutschlands Handballern unter Alfred Gislason. Der Bundestrainer sieht dabei Parallelen zu einem berühmten Amtskollegen - der allerdings weniger Erfolg hatte. Eigentlich, so betonte Gislason im Gespräch mit der "Berliner Morgenpost", habe er "nichts anderes" gemacht als der ehemalige Fußball-Nationaltrainer Hansi Flick.

"Es ist schade, dass Hansi Flick für seine Arbeit so kritisiert wurde, aber er hat viele junge Spieler gesichtet und eingesetzt, um seine Leute zu finden", analysierte der 65-Jährige die Amtszeit seines Trainerkollegen. Diese endete nach einer sportlichen Talfahrt recht abrupt, in der Bilanz Flicks steht damit lediglich das desaströse Vorrunden-Aus bei der WM 2022 in Katar.

Julian Nagelsmann habe für die erfolgreichere Heim-EM 2024 dann zwar Routinier Toni Kroos zurück in die Mannschaft geholt. Letztendlich zählen laut Gislason aber auch die vielen jungen Spieler im Team, "die unglaublich talentiert sind" - im Fußball wie auch im Handball.

Gislason hatte das DHB-Team 2020 von Christian Prokop übernommen. Nach enttäuschenden Ergebnissen zu Beginn seiner Amtszeit, konnte Gislason seine Mannschaft zuletzt näher zurück an die Weltspitze führen. Bei der letztendlich keineswegs überzeugenden Heim-EM, die mit Platz vier endete, fand der einstige Meistertrainer des SC Magdeburg und des THW Kiel den Kern seines Teams. Die Jungstars um Regisseur Juri Knorr, Julian Köster und Renars Uscins, dazu Kapitän Johannes Golla und Weltklassetorwart Andreas Wolff bilden das Rückgrat der deutschen Mannschaft, die Gislason "für eines der talentiertesten Teams der Welt" hält.

Wenige Monate nach der Heim-EM holte die DHB-Auswahl in Paris dann Silber. Auf dem Weg zur ersten Medaille bei einem großen Turnier seit Bronze bei Olympia 2016 gelangen spektakuläre Siege gegen den zuvor - zumindest für die deutsche Mannschaft - unbezwingbar wirkenden Rekord-Weltmeister Frankreich und die Großmacht Spanien.

Am 15. Januar starten die deutschen Handballer im dänischen Herning gegen Polen in die Weltmeisterschaft. Mit Rückraumschütze Marko Grgic, Torwart David Späth, Kreisläufer Justus Fischer oder Spielmacher Nils Lichtlein stehen noch weitere junge Spieler im deutschen Aufgebot, die helfen sollen, spätestens mittelfristig die Lücke zu den zwischenzeitlich meilenweit enteilten Dänen oder Franzosen wieder zu schließen. Zum ersten WM-Titel seit 2007 fehlt seiner Mannschaft laut Gislason bloß "ein bisschen mehr Leistung, ein bisschen mehr Erfahrung".

Quelle: ntv.de, ter/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen