Sport

Fußball / Champions League Euphorie beim VfB

Bei dem in der Bundesliga noch ungeschlagenen VfB Stuttgart herrscht vor dem Champions League Spiel gegen Manchester United Begeisterung pur. Trainer Felix Magath macht erst gar keinen Versuch, seine "jungen Wilden" vor dem zweiten Gruppenspiel der Königsklasse auf den Boden zurückzuholen. "Für so eine Aufgabe kann die Euphorie nicht groß genug sein", sagte der 50-Jährige. Vor dem Heimspiel am Samstag gegen Schlusslicht 1. FC Köln sei dann vielleicht der richtige Zeitpunkt, "um etwas zu bremsen".

Das Spiel gegen Manchester ist auch für VfB-Chef Erwin Staudt ein Feiertag. Er freut sich nicht nur über den Imagegewinn für den Verein, sondern auch über zusätzliche Einnahmen von über 13 Mio. Euro. "Der finanzielle Erfolg hält uns viele Dinge vom Leib", sagte Staudt. Nach Wochen langem Stillstand nimmt der Club die Gespräche über die Vertragsverlängerungen seiner Jungstars in Angriff. Magath spreche in diesen Tagen mit Kevin Kuranyi, Andreas Hinkel und Ioannis Amanatidis, sagte Staudt.

Lob vom Kaiser

Lob bekam der VfB auch von Franz Beckenbauer. Sie spielen einen "wunderschönen Fußball, ohne die Abwehr zu vernachlässigen", so der "Kaiser", der vor allem dem Teammanager ein glänzendes Zeugnis ausstellte: "Der Erfolg hat einen Namen: Felix Magath. Es gibt ganz wenige Trainer, deren Handschrift man bei der Mannschaft ablesen kann. Felix ist so einer." Nach Ansicht Beckenbauers wird der VfB mit seiner jungen Mannschaft von der Modus-Änderung in der Champions League profitieren: "Bei dem 14-Tage-Rhythmus ist genügend Zeit zur Regeneration."

Negativbilanz: Nur ein VfB-Sieg gegen englische Teams

Gegen den englischen Meister können die Schwaben am Mittwoch ihre negative Bilanz gegen englische Mannschaften aufbessern. Von den sechs bisherigen Europokal-Spielen gegen Teams aus dem Mutterland des Fußballs haben sie nur einmal gewinnen können. Dieser einzige Sieg ist jedoch auch mit einer der dunkelsten Stunden der VfB-Vereinsgeschichte verbunden.

Daums berühmter Wechselfehler

Im Qualifikations-Hinspiel zur Champions League 1992/93 gewann Stuttgart mit 3:0 gegen Leeds United. Nach einem 1:4 im Rückspiel hätte sich der damalige Deutsche Meister für die mit Millionen-Einnahmen verbundenen Gruppenspiele qualifiziert, doch eine neue Ausländer-Regel wurde der Mannschaft von Trainer Christoph Daum zum Verhängnis. Der Serbe Jovo Simanic war als vierter ausländischer Spieler einer zu viel: Das Spiel wurde 0:3 gewertet. Im fälligen Wiederholungsspiel unterlag der VfB in Barcelona gegen Leeds 1:2.

Großeinsatz für die Polizei

Die Polizei plant rund um die ausverkaufte Begegnung einen Großeinsatz. Nachdem die UEFA die Partie als "Spiel mit erhöhtem Risiko" eingestuft hat, stehen mehr als 1000 Beamte bereit, die rund um das Daimlerstadion für Sicherheit sorgen sollen. Dies teilte die Pressestelle der Landespolizeidirektion Stuttgart mit. Etwa 2700 ManU-Fans werden erwartet. Sorge bereiten dem VfB und der Polizei vor allem jene zusätzlichen 200 bis 400 Anhänger, die ohne Tickets kommen. Der Verein geht von bis zu 200 äußerst gewaltbereiten Fans aus.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Stuttgart: Hildebrand - Hinkel, Meira, Bordon, Lahm - Soldo - Vranjes, Heldt, Hleb - Cacau, Kuranyi

Manchester: Howard - Gary Neville, Ferdinand, Silvestre, O'Shea - Fletcher, Butt, Keane, Giggs - Scholes - van Nistelrooy

Schiedsrichter: Cosimo Bolognino (Italien)

Quelle: ntv.de

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