Michael glaubt an Ralf Europas "Grüne Hölle"
17.06.2002, 18:56 UhrDer Große Preis von Europa hat einen eindeutigen Favoriten: den WM-Führenden Michael Schumacher. Bei dem Rennen auf dem Nürburgring sieht der viermalige Weltmeister aber auch seinen Bruder und dessen Teamkollegen Juan Pablo Montoya mit Gewinnchancen. "Ich denke, dass BMW-Williams dort sehr stark sein wird ", teilte der viermalige Formel-1-Weltmeister mit.
"Wenn sie in Kanada nicht diese Probleme gehabt hätten, wären sie klar vor McLaren-Mercedes gewesen. Also gehe ich davon aus, dass sie noch ein ganzes Stück stärker sind als die McLaren." In den Silberpfeilen sieht er hingegen keine große Konkurrenz. "Die McLaren sind stark auf den Strecken, auf denen man viel Traktion braucht, und das ist am Nürburgring weniger der Fall ", versicherte Schumacher.
Dank seiner komfortablen 43 Punkte Vorsprung kann Schumacher dem Rennen gelassen entgegen sehen. Selbst, wenn er nach 13 Grand-Prix-Rennen wieder einmal ausfallen sollte, hat er den Gesamtsieg praktisch in der Tasche. Trotzdem hat sich der Mann aus Kerpen mit dreitägigen Testfahrten auf den Kurs in der Eifel eingestimmt. "Wir fühlen uns gut vorbereitet, da ja außer mir auch noch Luca Badoer in Mugello und Luciano Burti in Jerez getestet haben", berichtete Schumacher auf seiner Homepage. Auf dieser Strecke sei eine gute Balance wichtig. Die sei auf dem Nürburgring aber gerade schwer zu erreichen, da "das Auto dort gerne untersteuert".
Schumacher führt die WM-Rangliste mit 70 Punkten an .Sein Bruder und Montoya folgen mit je 27 Punkten. Trotz seines großen Vorsprungs warnt der Kerpener man müsse "ganz klar sehen, dass es enger geworden ist". Man dürfe die WM noch nicht abhaken. "Das haben wir ja in den letzten zwei Rennen gesehen, als wir die Pole-Position nicht geholt haben. So sehe ich das auch am Nürburgring." Grundsätzlich ist der 59-malige Formel-1-Sieger aber optimistisch: " Ich gehe davon aus, dass wir überall konkurrenzfähig sind und zuversichtlich sein können, also auch am Nürburgring."
75 Jahre Mythos "Grüne Hölle"
Mit dem Großen Preis von Europa wird auch das 75-jährige Bestehen des Nürburgrings gefeiert. Neben den mehr als 250.000 Zuschauern erweisen auch zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Gesellschaft dem traditionsreichen Kurs die Ehre.
Im Jahr 1927 hat Otto Creutz, Landrat des Kreises Adenau, die berühmte Rennstrecke in der Eifel erbaut. Von der "ersten Deutschen Gebirgs-, Renn- und Prüfungsstrecke " mit maximal 80.000 Zuschauern hat es der Nürburgring bis zum modernen Freizeitzentrum mit fast zwei Millionen Besuchern im Jahr geschafft.
Seit 1951 bis in die 70er Jahre fanden auf dem Nürburgring Autorennen statt. Nachdem Niki Lauda 1979 auf der Strecke verunglückte, beendeten die Verantwortlichen die Grand-Prix-Ära. Erst seit1995 ist die Formel-1 wieder ständiger Gast in der Eifel. Heute gilt der Grand-Prix-Kurs als eine der sichersten Rennstrecken der Welt, mit der "Mercedes Arena " wurde die "Grüne Hölle" noch gemütlicher für Fans und Fahrer.
Quelle: ntv.de