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Johnson kämpft gegen Krankheit Ex-Sprintstar muss neu Laufen lernen

Michael Johnson war einer der schnellsten Männer der Welt - nun muss er wieder lernen, zu laufen.

Michael Johnson war einer der schnellsten Männer der Welt - nun muss er wieder lernen, zu laufen.

(Foto: Action Images)

Ende August erleidet Ex-Weltrekordler Michael Johnson einen Mini-Schlaganfall. Nach anfänglicher Wut über sein Schicksal beginnt der frühere Sprintstar um sein altes Leben zu kämpfen. Dafür muss der 51-Jährige sogar neu Laufen lernen.

Die 200 Meter spulte der Weltrekordler früher in 19,32 Sekunden ab - gut zwei Monate nach seinem Schlaganfall braucht Michael Johnson 15 Minuten dafür. Der ehemalige Weltklasse- Leichtathlet stoppte diese Zeit auf dem Korridor einer Klinik in Los Angeles, wo der 51-Jährige behandelt wird. Dort lernt er auch das Laufen neu.

Erstmals seit drei Tagen quälte sich der viermalige Olympiasieger aus dem Bett. "Ich habe 15 Minuten gebraucht", sagte der Welt-Leichtathlet von 1996 und 1999 dem "Telegraph". Es war das erste Interview seit seiner Transitorischen Ischämischen Attacke - einem Mini-Schlaganfall - , die Johnson am 31. August beim Fitnesstraining erlitten hatte. "Ich war auf dieser Distanz der schnellste Mensch der Welt. Aber ich bin jetzt nicht entmutigt. Ich ging in mein Zimmer zurück und sagte zu meiner Frau: 'Ich werde mich vollständig erholen, und ich werde mich schneller erholen als jeder andere zuvor'", meinte Johnson, der immer sehr gesund gelebt hat und seine Krankheit nun mit großer Willensstärke bekämpft.

Anfangs "sehr wütend"

Die Durchblutungsstörung des Gehirns kam für Johnson wie aus heiterem Himmel. "Ich habe keine Vorgeschichte von Herzkrankheiten, ich rauche nicht, ich habe trainiert, als dies geschah, ich esse kein Junk-Food", sagte er dem "Telegraph". Deshalb sei er anfangs "sehr wütend" gewesen, "weil ich dachte, ich hätte alle Dinge richtig gemacht und alle Opfer gebracht. Warum passiert mir das?"

Johnson war der überragende Sprinter der 1990er-Jahre über 200 und 400 Meter. Auf der Stadionrunde wurde der Modellathlet viermal in Serie Weltmeister - von 1993 bis 1999. Das schaffte kein anderer 400-Meter-Sprinter. Seinen Fabelweltrekord über 200 Meter rannte der Amerikaner am 1. August 1996 bei seinem Olympiasieg in Atlanta. Erst zwölf Jahre und 19 Tage später war er ihn wieder los - ein gewisser Usain Bolt sprintete in Peking in 19,30 Sekunden zum Olympia-Gold. Sogar 16 Jahre, 11 Monate und 19 Tage lang hatte Johnsons 400-Meter-Weltrekord von 1999 Bestand, ehe der Südafrikaner Wayde van Niekerk ihn bei den Olympischen Spielen 2016 um 15 Hundertstel unterbot.

Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid

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