Sport

FCK-Turbulenzen Ex-Vorstand unter Beschuss

Der Aufsichtsrat des 1. FC Kaiserslautern fühlt sich vom früheren Vorstand des Fußball-Bundesligisten hinters Licht geführt. Der ehemalige Vorstand mit dem zurückgetretenen Jürgen Friedrich und dem am Dienstag abberufenen Gerhard Herzog habe am Aufsichtsrat vorbei Entscheidungen getroffen, die satzungsgemäß von diesem Aufsichtsgremium hätten abgesegnet werden müssen. Diesen Vorwurf erhoben die Aufsichtsräte Hubert Keßler, Annemarie Becker, Arnold Neu und Wolfgang Fritz am Donnerstag in einer Pressekonferenz.

Der damalige und inzwischen zurückgetretene Aufsichtsratsvorsitzende Robert Wieschemann sei möglicherweise in die strittigen Geschäfte in Millionenhöhe eingeweiht gewesen, habe seine Kenntnisse aber nicht an die anderen Aufsichtsräte weiter gegeben, sagte Neu. Aufsichtsrat und Vorstand hätten jahrelang vertrauensvoll kooperiert - doch seit dem Frühsommer seien vom Vorstand zahlreiche Alleingänge gestartet worden.

So habe der Vorstand einen Teil der Transfererlöse für die FCK-Profis an ein Bankenkonsortium zur Sicherung eines Kredits in Höhe von 4,8 Millionen Euro für den WM-gerechten Ausbau der Osttribüne abgetreten. Wie hoch dieser Prozentsatz war, wollte Keßler nicht sagen.

Auch über den Vertrag mit dem inzwischen ausgeschiedenen Nigerianer Taribo West, dessen "Persönlichkeitsrechte" für drei Raten in Höhe von jeweils 1,5 Millionen Mark von einer Mailänder Firma gekauft worden seien, sei der Aufsichtsrat nicht informiert gewesen.

Das gelte auch für den umstrittenen Zusatzvertrag des Schweizers Ciriaco Sforza, der nach Ablauf seiner Profilaufbahn Sportdirektor werden soll. Aufsichtsrätin Annemarie Becker: "Der Aufsichtsrat hatte sich schon zuvor eindeutig gegen die Installierung eines Sportdirektors ausgesprochen und hatte von dieser Zusatzvereinbarung keine Kenntnis."

Erst zehn Tage nach der Vertragsunterzeichnung habe Friedrich dieses Detail erstmals erwähnt. Bei den Kontrakten mit West und Sforza sei der Aufsichtsrat nur über Gehalt und Punkteprämien informiert worden. Die "geheimen" Zusatzvereinbarungen seien jeweils zum Teil erst Wochen später bekanntgeworden.

Quelle: ntv.de

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