Schlimmer Start des Meisters FC Bayern patzt und fällt von der Spitze
27.12.2021, 06:53 Uhr
Die Basketballer des FC Bayern erleben einen unglücklichen Jahresendspurt: Erst geht in der EuroLeague ein enges Spiel verloren, dann verliert der Titelverteidiger auch noch die Tabellenführung in der Bundesliga. Profiteuer des kurzen miesen Laufs sind die Telekom Baskets Bonn.
Die Telekom Baskets Bonn sind neuer Tabellenführer der Basketball-Bundesliga. Dank des 68:77-Patzers des FC Bayern München bei den Hakro Merlins Crailsheim und einem eigenen klaren 115:90-Erfolg über die Syntainics MBC aus Weißenfels stehen die weiterhin überraschend starken Rheinländer mit einer Bilanz von 11:2-Siegen auf Rang eins. Der Mitfavorit aus München (10:3) ist nun Zweiter.
Die Bayern waren zu Beginn völlig von der Rolle. Lediglich elf Zähler erzielte das Team von Trainer Andrea Trinchieri im ersten Viertel. Bis zur Pause erholten sich die Münchner vom Elf-Punkte-Rückstand und kamen auf 37:40 heran. Crailsheim ließ allerdings nicht locker und zeigte im dritten Viertel erneut einen starken Auftritt. Daher gingen die Gastgeber mit 60:50 (30. Minute) in den Schlussabschnitt. Dort ließen sie sich den Vorsprung nicht mehr nehmen. TJ Shorts erzielte 21 Punkte. KC Rivers (23 Zähler) war bester Bayern-Werfer.
Damit geht das Jahr für den FC Bayern bitter zu Ende. Schon am Donnerstag hatte das Team in der Euroleague einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen. Zum Abschluss der Hinrunde verlor der nun Bundesliga-Zweite mit 76:81 (42:46) gegen Saski Baskonia Vitoria-Gasteiz und hat nun zehn Niederlagen nach 17 Spielen auf dem Konto. Es war die dritte Pleite nacheinander im höchsten europäischen Wettbewerb. "Das war ein ganz schlechtes Spiel von uns. Wir haben es nicht geschafft, eine Reaktion zu zeigen", sagte FCB-Coach Andrea Trinchieri.
Bonn mit furiosem Abschnitt
Souverän war dagegen der Bonner Auftritt beim achten Erfolg in Serie gegen den MBC. Lediglich im zweiten Viertel ließen die Baskets die Gäste aus Weißenfels näher herankommen (54:47). Mit einem furiosen dritten Durchgang (36:18) war die Partie schnell entschieden. Das war auch der klare Anspruch von Trainer Tuomas Iisalo, der trotz der Führung in der Pause gemahnt hatte: "In der Halbzeit haben wir darüber gesprochen, dass, wenn wir uns in einem offensiven Schlagabtausch befinden, das Spiel zu beiden Seiten kippen kann. Für uns wäre es besser gewesen, wenn wir besser verteidigt hätten und fokussierter gewesen wären", verriet der Coach des neuen Tabellenführers.
"Das ist dann im dritten Viertel passiert. Die Verteidigung war der Schlüssel zur Offensive, wodurch wir auch viele Fastbreak-Punkte erzielen konnten. Wir haben mit sehr viel Selbstvertrauen gespielt und immer einen noch besseren Wurf herausgespielt. Es freut mich, zu sehen, dass wir Schritte nach vorn machen." Bester Schütze bei Bonn war Skyler Bowlin (23 Punkte). Sechs weitere Bonner punkteten ebenfalls zweistellig.
Hinter dem Duo kletterten die Hamburg Towers (8:4) vorerst auf Rang drei. Die Hanseaten hatten mit den Gießen 46ers beim 104:82 (53:39) keine Probleme. Robin Christen (20 Punkte) und Caleb Homesley (18) waren für die Mannschaft von Trainer Pedro Calles am erfolgreichsten. Die Partie der Löwen Braunschweig gegen die EWE Baskets Oldenburg wurde nach fünf positiven Corona-Fällen der Oldenburger verlegt.
Quelle: ntv.de, ter/dpa