Werder verspielt Vorsprung FC Bayern schon Erster
11.08.2007, 17:39 UhrDer FC Bayern München hat gleich zum Saisonstart die Spitzenposition in der Fußball-Bundesliga übernommen. Im ersten Heimspiel setzte sich der für knapp 70 Millionen Euro verstärkte Rekordmeister souverän 3:0 (1:0) gegen Aufsteiger FC Hansa Rostock durch und führt nun die Tabelle vor Arminia Bielefeld an.
Die Ostwestfalen gewannen unerwartet 3:1 (1:0) beim VfL Wolfsburg und verdarben Felix Magath den Einstand bei den Niedersachsen. Werder Bremen kam in Bochum trotz einer 2:0-Pausenführung nur zu einem Remis.
"Wunderbar unegoistisch"
Beim Titelfavoriten aus München konnte Trainer Ottmar Hitzfeld überraschend seinen Wunschsturm aufbieten. Der für elf Millionen Euro verpflichtete italienische Weltmeister Luca Toni stand nach vierwöchiger Verletzungspause wegen einer Sehnenentzündung im Knie an der Seite von Nationalstürmer Miroslav Klose in der Startelf. Und das neue Sturmduo sorgte im Zusammenspiel auch für die erhoffte frühe Führung: In der 14. Minute legte Klose uneigennützig für seinen Nebenmann auf.
"Das war wunderbar unegoistisch von Miro gemacht", lobte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge den Ex-Bremer zur Pause, der sich nach dem Seitenwechsel auch noch selbst in die Torschützenliste eintrug. Mit einem Doppelpack (66./85.) sorgte er in der 2. Halbzeit für die Entscheidung. Hansa-Trainer Frank Pagelsdorf erkannte die Überlegenheit der Münchener an: "Bayern hat das Spiel auch in der Höhe verdient gewonnen. Wir wollten selbstbewusst auftreten, das ist uns überhaupt nicht gelungen. Im Zeugnis würde diesmal drinstehen: anwesend."
Bochum erkämpft einen Punkt
In Bochum benötigte der stark ersatzgeschwächt angetretene Mitfavorit aus Bremen einige Anlaufzeit, um in die Partie zu finden. Dann drehten die Hanseaten allerdings auf und sorgten unmittelbar vor der Pause durch Diego (39./Foulelfmeter) und Boubacar Sanogo (45.) für die vermeintliche Vorentscheidung. Nach dem Wiederanpfiff glichen aber Stanislav Sestak (47.) und Tommy Bechmann (49.) per Doppelschlag aus.
Für die Überraschung des Tages sorgte Arminia Bielefeld mit dem klaren Sieg bei dem von Magath runderneuerten VfL Wolfsburg, der beim 1:3 einen klassischen Fehlstart hinlegte. Artur Wichniarek (38.), Christian Eigler (51.) und Joker Oliver Kirch (80.) trafen die "Wölfe" empfindlich und bescherten umgekehrt ihrem zum Kreis der Abstiegskandidaten gezählten Team einen Auftakt nach Maß. Sergiu Radus Ehrentreffer (84.) kam für den enttäuschenden VfL zu spät.
Der Hamburger SV knüpfte beim 1:0 (1:0) bei Hannover 96 nahtlos an seine erfolgreiche Rückrunde der vorigen Spielzeit an und beendete mit dem ersten Sieg beim Nordrivalen seit 1988/89 eine schwarze Serie. Collin Benjamin (23.) war der gefeierte Siegtorschütze für die Hanseaten, für die Piotr Trochowski und Rafael van der Vaart bei Lattenschüssen die vorzeitige Entscheidung verpassten.
Erfolgloser Sturmlauf
Bayer Leverkusen spielte beim 0:0 gegen den FC Energie Cottbus nahezu auf ein Tor, scheiterte aber immer wieder am bereits 38- jährigen Energie-Keeper Tomislav Piplica. Eine Woche nach dem Pokal- Aus beim FC St. Pauli musste der Werksclub damit eine weitere Enttäuschung hinnehmen.
"Ein Sieg wäre heute der gerechte Lohn für unsere engagierte Leistung gewesen. Leider ist heute eine Menge zusammengekommen. Vor allem unsere Abschlussschwäche und die Leistung von Tomislav Piplica, der überragend gehalten hat", sagte ein ernüchterter Bayer-Trainer Michael Skibbe nach dem Spiel. Energie-Coach Petrik Sander lobte hingegen den Kampfgeist seiner Mannschaft: "Wir haben große Moral gezeigt und einen Willen über 100 Prozent, nur so haben wir eine Chance, in der Bundesliga zu bestehen."
Der Kapitän lasst Frankfurt jubeln
Eintracht Frankfurt feierte beim 1:0 (1:0) gegen Hertha BSC einen gelungenen Saisoneinstand und verdarb dem neuen Berliner Coach Lucien Favre zugleich das Bundesliga-Debüt. Kapitän Ioannis Amanatidis war mit seinem Treffer (31.) in einer insgesamt niveauarmen Partie der Matchwinner für die Hessen.
Vor 45.900 Zuschauern waren die Gastgeber jedoch die engagiertere Mannschaft und der letztlich verdiente Sieger, zumal der Erfolg noch höher hätte ausfallen können. Doch Albert Streit (80.) und Alexander Meier (81.) verzogen jeweils frei vor Hertha-Keeper Jaroslav Drobny.
Quelle: ntv.de