Bundesliga samstags oder sonntags Fans gucken in die Röhre
20.05.2008, 16:42 UhrDie Fußball-Fans müssen sich an schwer überschaubare Spielpläne gewöhnen, dürfen aber auf zusätzliche Live-Übertragungen im frei empfangbaren Fernsehen hoffen. Das ergibt die in Eckpunkten vorgestellte TV-Ausschreibung der Fußball-Bundesliga mit einem zersplitterten Ansetzungsschema von der Saison 2009/2010 an und einem Schwerpunkt im frei empfangbaren Fernsehen. Offen bleibt bis zum Beginn des Wettbietens der TV-Sender aber die Frage, ob es am Samstag oder neuerdings am Sonntag eine Sportsendung im Free-TV geben wird. Für beide Varianten gibt es Modelle.
Die Liga bietet bei der Ausschreibung für die TV-Sender zwei verschiedene Grund-Varianten an. Das erste Angebot beinhaltet eine Zusammenfassung der Höhepunkte am Samstag. Zum zweiten Modell gehören Highlight-Sendungen am Sonntagmorgen und sonntags um 18.45 Uhr, sowie alle 14 Tage ein Live-Spiel. Das gab die Deutsche Fußball Liga (DFL) bekannt, nachdem sie die Profivereine informiert hatte.
Auch künftig keine Pay-TV-Veranstaltung
Für die Fans bedeutet Modell A die wenigsten Änderungen. Bei Modell B müssten die Fußballanhänger hingegen lange auf erste Bilder warten. Sie würden aber 16 zusätzliche Live-Übertragungen im Free-TV sehen können. "Im Sinne von Fans, Clubs und Sponsoren war es uns ein Anliegen, eine attraktive Präsenz der Bundesliga im frei empfangbaren Fernsehen zu ermöglichen", sagte Rauball.
Die Spielpläne der 1. und der 2. Liga werden für die Ausschreibung zum Teil stark verändert. "Wir hatten bisher einen sehr konservativen Spielplan, diesen gilt es nun weiterzuentwickeln, ohne dass wir diese Werte verlieren", sagte der Vorsitzender der DFL-Geschäftsführung., Christian Seifert. Während die Entscheidungen über die TV-Modelle erst durch das Bieten der TV-Sender entschieden wird, steht dieser Rahmenspielplan fest.
Pause für Nationalspieler
Eine Partie der 1. Liga wird am Freitag ausgetragen, fünf am Samstagnachmittag. Achtmal pro Saison gibt es jedoch kein Freitagsspiel, sondern stattdessen ein "Spiel des Monats" am Samstag um 20.30 Uhr. Diese Änderung tritt immer dann ein, wenn es in der Woche zuvor Länderspiele gab. "Auf diese Weise erhalten die Nationalspieler, die teilweise erst am Donnerstagabend von ihren Länderspiel-Einsätzen nach Deutschland zurückkehren, zusätzliche Regenerationszeit", erklärte die DFL. Für die Übertragungs-Rechte können sowohl Free- als auch Pay-TV-Sender bieten. Am Sonntag beginnen zwei Spiele um 14.45 Uhr und eine Partie um 17.00 Uhr. Die letzte Partie kann achtmal pro Saison auch um 20.30 Uhr angepfiffen werden.
Größer sind die Änderungen in der 2. Liga, die am Sonntag bereits um 12.30 Uhr spielt. Neu ist zudem das Spiel am Samstag um 13.00 Uhr. Freitags gibt es drei Spiele, davon achtmal pro Saison eines um 20.30 Uhr. Bestehen bleibt der Montagstermin.
Die vorgestellte Ausschreibung kann allerdings erst beginnen, wenn das Bundeskartellamt die Prüfung des neuen Modells der DFL und ihres Vermarktungspartners Sirius Sport Media GmbH abgeschlossen hat. Ligapräsident Reinhard Rauball rechnet bis spätestens Ende der EM mit einer Entscheidung der Behörde. 
Quelle: ntv.de